Arnstadt "Sila Laka - öffne den Weg!"

Berit Richter

Mit einem bunten Abschlussabend enden die Interkulturellen Wochen im Ilm-Kreis. Musikalisch reist man von Europa nach Afrika.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Arnstadt - "Es ist schön, dass ich hier Menschen treffe, mit denen ich meine Musik machen kann", freut sich Abdoulaye Camara. Gemeinsam mit der Tanzgruppe "Wirbelzauber" und der Trommelgruppe "Djembalo" hat er gerade einen afrikanischen Erntetanz aufgeführt, nun steht er der Ausländerbeauftragten des Ilm-Kreises, Ursula Günther, in einem kurzen Interview auf der Bühne der Stadthalle Rede und Antwort.

Seit 2009 lebt der junge Mann aus dem westafrikanischen Guinea in Deutschland. "Es ist wichtig, sich zu integrieren, ohne die eigene Identität aufzugeben", betont er. Er selbst, so verrät Abdoulaye Camara, lernte nach seiner Ankunft jeden Tag 20 neue Wörter der deutschen Sprache, spricht sie mittlerweile fast perfekt. Jetzt ist er in Deutschland unterwegs, um seine Kultur und vor allem seine Musik zu vermitteln. Bei den interkulturellen Wochen des Ilm-Kreises war er nun zum dritten Mal zu Gast. In den letzten Wochen besuchte er Kindergärten und Schulen, nun sorgt er beim Abschlussabend zusammen mit den anderen Mitwirkenden für Stimmung.

Was denn der größte Unterschied zwischen Guinea und Deutschland sei, will Ursula Günther wissen. "In Guinea erziehen nicht nur die Eltern ihre Kinder, sondern die ganze Dorfgemeinschaft", erklärt Abdoulaye Camara. Etwas mehr Gemeinschaftssinn würde er sich da auch in Deutschland wünschen. Am Freitagabend wird dieser gelebt, beim gemeinsamen Abschluss der Interkulturellen Woche, die längst zu mehreren Wochen geworden ist.

"Die Arbeit mit verschiedenen Kulturen, Religionen und Traditionen ist unglaublich wichtig, weshalb auch dieser Abend, wie in all den Jahren zuvor, für die interkulturelle Arbeit im Kreis stehen soll", sagt Daniela Mückenheim, die Integrationsmanagerin des Landkreises. Rund 70 Veranstaltungen gab es in diesem Jahr zur Interkulturellen Woche. Kindergarten- und Schulkinder konnten die Kulturen Mexikos, Gambias und Kenias kennen lernen, Wissenswertes über die Tiere der afrikanischen Savanne erfahren oder selbst Schokolade herstellen. Die Öffentlichkeit war unter anderem zu einem interkulturellen Sport- und Spielnachmittag und zum internationalen Kochen eingeladen.

Zum Abschlussabend gibt es Tanz und Gesang aus aller Welt. So entführt das Ensemble "Regenbogen" mit Balalaika und "Kalinka" nach Russland, zeigt die Tanzgruppe "Wirbelzauber" - die Frauen und Mädchen aus verschiedenen Ländern treffen sich einmal in der Woche in der Volkshochschule, um gemeinsam zu tanzen, aber auch voneinander zu lernen - unter anderem einen jüdischen Tanz. Nicht nur mit dieser Gruppe, sondern auch mit den Trommelgruppen "Djembalo" von Kinder- und Jugendtreff des Marienstiftes und "Sila Laka", was "öffne den Weg" bedeutet, steht Conny Steger auf der Bühne.

"Sie gehört von Anfang an zur Interkulturellen Woche, bringt sich immer intensiv mit Ideen und Vorschlägen ein", dankt Daniela Mückenheim ihr und auch Ursula Günther für die Ausgestaltung des Abschlussabends.

Bilder