Musikanten landeten auf Platz 1

Geraberg - Eigentlich wollten die Geraberger Musikanten mit ihren treuen Fans ihr 35-jähriges Bestehen mit der zehnten Auflage von "Böhmisch in den Frühling" Anfang April feiern. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus sind diese Veranstaltungen nun auf einen späteren Zeitpunkt, wahrscheinlich im Herbst, verschoben worden, teilt Uwe Senglaub von den Geraberger Musikanten mit. In den zurückliegenden 35 Jahren haben die Geraberger Musikanten einiges erlebt. 1985 überlegten sich einige Musiker des damaligen Blasorchesters des VEB Thermometerwerk Geraberg, etwas eigenes, etwas anderes zu machen, erzählt Senglaub. Die 14 Musiker hatten sich damals auf rein böhmische Blasmusik verlegt und rund 50 bis 60 Auftritte im Jahr, vor allem in Frauenwald und Oberhof. Damals und bis zur Wende leitete Dieter Kretschmar die Kapelle. Nach der Wende traten die Musiker dann deutschlandweit auf, von der Küste bis nach Erding.

Seit dem 6. Januar 1990 bestehen intensive Kontakte zum Musikverein Rot an der Rot. Dorthin waren die Geraberger eingeladen, um am Jahreskonzert des dortigen Musikvereins am Heilige-drei-Königstag teilzunehmen, erinnert sich Uwe Senglaub. Auch in diesem Jahr ist auch ein Auftritt in Rot zum dortigen Dorffest Anfang August geplant.

In Rot gibt es den weltweit agierenden Musikverlag "RUNDEL", von dem die Geraberger auch ein Stück im Repertoire haben. Zu diesem Verlag bestehen bis heute enge Beziehungen. "Gerade in den Anfangsjahren hat uns dieser Verlag sehr unterstützt bei der Beschaffung von Notenliteratur", sagt Senglaub.

Die Geraberger Musikanten waren einer der ersten Vereine, die von 1990 bis 1996 Zeltfeste veranstaltet haben. Die 750-Jahr-Feier von Geraberg bildete den Abschluss dieser Feste.

Uwe Senglaub möchte sich an dieser Stelle noch einmal bei allen Helfern und Mitwirkenden bedanken, die im Laufe der Jahre zum Gelingen der Veranstaltungen beigetragen haben und weiter beitragen und ohne die Veranstaltungen kaum durchführbar wären.

Zu den Höhepunkten zählte für die Geraberger unter anderem auch das Partnerschaftstreffen gemeinsam mit der Partnergemeinde Morbach in Frankreich oder 2018 ein Auftritt in Wiek auf Rügen zum Jubiläum der Wieker Blasmusikanten. 1991 brachten die Musiker ihre erste und einzige Musikkassette auch mit Eigenkompositionen des damaligen Dirigenten Dieter Kretschmar heraus. Diese Kassette habe man an den Thüringer Rundfunk geschickt, wo Titel daraus in den Volkstümlichen Hitparaden übertragen worden sind und die Geraberger auf Platz eins landeten, erzählt Uwe Senglaub nicht ohne Stolz. Er hat die Leitung der Geraberger Musikanten 1999 von Dieter Kretschmar übernommen. Bis 2010 hielt er die Geschicke der Musiker in Händen, bis Nicole Göpfert die Leitung übernahm und bis heute innehat.

Derzeit musizieren 19 Männer und Frauen bei den Geraberger Musikanten, die einmal wöchentlich proben. Rund zehn Auftritte schlagen im Jahr zu Buche, wobei diese Zahl schwanke, so Nicole Göpfert. Feste Termine seien der 1. Mai in Angelroda, das Heringsfest in Geraberg und seit zehn Jahren "Böhmisch in den Frühling". In ihrem Repertoire haben die Musiker heute neben böhmischer Blasmusik auch Schlager, Evergreens oder Big-Band-Stücke. Mit der Wende änderten sich auch die Erwartungen des Publikums, daher habe man Anfang der 1990er Jahre auch den Namen von Blasmusikanten in Musikanten geändert. Von den damals 14 Gründungsmitgliedern sind heute lediglich noch zwei dabei - Helmut Gergele und Uwe Senglaub.

Die für den 4. und 5. April geplanten Veranstaltungen "Böhmisch in den Frühling" werden wegen der aktuellen Corona-Situation auf Herbst verschoben. Bereits gekaufte Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit, können aber auch an den Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden.