Wie die Polizei am Samstagnachmittag mitteilte, liefen die Demonstrationen friedlich ab. Bündnisse, Initiativen und Netzwerke hatten den Protest von 9 bis 12.30 Uhr unter dem Motto unter dem Motto „Für ein solidarisches Europa – gegen rassistische Hetze und rechtsextreme Nationalstaatsphantasien“ angemeldet. Die Polizeiinspektion Gotha war laut eigener Aussage mit ausreichend Einsatzkräften vor Ort, die ausschließlich aus Thüringen stammten.

Die Demonstrationen richteten sich am Vormittag gegen Rechtsextremismus und Rassismus. Anlass war der Bundesparteitag der NPD in Kirchheim im nördlichen Ilm-Kreis. Laut Information der Polizeiinspektion waren rund 180 Demonstranten angereist, die die Parteimitglieder mit Pfiffen begrüßten. Den Bürgern im Ort hatten sich viele Initiativen und Netzwerke angeschlossen. Auch andere Parteien waren vor Ort. Mit Plakataktionen und Aufrufen wurde schon in den Vortagen zur Solidarität aufgerufen. Die ersten Kundgebungen starteten schon am Freitag.


Auf der Tagesordnung der rechtsextremen NPD stand unter anderem die Nominierung ihrer Kandidaten für die Europawahl. Der ursprüngliche Veranstaltungsort in Saarbrücken musste kurzfristig verlegt werden. Die Stadt sah sich durch die NPD getäuscht und widerrief den Mietvertrag vor Gericht. Die rechtsextreme Partei wich nach Kirchheim aus. Ein privater Gasthof in dem Ort ist seit Jahren Treffpunkt der überregionalen Neonazi-Szene.

Unabhängige Medienvertreter waren beim offiziellen NPD-Treffen nicht zugelassen. Auch eine angekündigte Pressekonferenz von NPD-Chef Udo Pastörs wurde abgesagt.

Bereits im Vorfeld hatte die Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht erklärt, es müsse verhindert werden, dass Thüringen zum Aufmarschgebiet rechtsextremer Parteien und Gruppierungen werde. dh