Schritt für Schritt
Der Skiverein Großbreitenbach erwies sich als eine gute Wahl, wie sich in den nächsten Jahrzehnten zeigen sollte. 1975 begann mit dem ersten Spatenstich der Aufbau des Skisportzentrums am Hammertor. Schritt für Schritt entstand Am Hammertor ein neues Ski- und Trainingszentrum, das auch heute noch das Herzstück des Vereins und seiner Mitgliedschaft bildet.
Von 2008 bis 2010 wurden am "Biathlonzentrum Andrea Henkel am Hammertor", wie es jetzt offiziell heißt, Skirollerstrecken mit Bitumenbelag von insgesamt 950 Meter Länge angelegt. Dazu gehört eine "große Runde" von 645 Metern Länge, eine "kleine Runde" von 330 Metern, eine "Schießstandrunde" von 230 Meter Länge und eine "Strafrunde" von 100 Metern plus einem Schießstand mit 25 Zehn-Meter-Bahnen.
Hier trainieren im Sommer und im Winter dreimal in der Woche die derzeit 55 Biathlon begeisterten Kinder und Jugendlichen im Alter zwischen vier und 15 Jahren. Drei Trainer und Übungsleiter - Silke Domhardt, Pascal Eberhardt und Monika Gautier - kümmern sich in der Woche und an den Wettkampfwochenenden - von denen es sommers wie winters mindestens immer zwei gibt - um die Kinder.
Fit fürs Sportgymnasium
Vereinsvorsitzender Mario Heinrich, der 1972 selbst aktiver Biathlet war - "Kein allzu guter Läufer, aber ein guter Schütze", so der 59-jährige selbstständige Unternehmer, der jetzt viel Kraft und Zeit für die Karriere seiner talentierten Tochter Marie aufwendet - formulierte dabei ungewohnt deutlich das Ziel der Trainingsarbeit: "Wir bereiten die jungen Sportler des Vereins auf die Aufnahmeprüfung und Aufnahmetest für das Sportgymnasium Oberhof vor. Das ist auch so in unseren Statuten festgeschrieben."
Mario Heinrich weiß, dass der teilweise ungeheure Aufwand, der im Skiverein Großbreitenbach - wie in den anderen Ski- und Wintersportvereinen ringsum von Oberhof über Frankenhain bis Limbach - geleistet werden muss, meist nicht gesehen wird. "Allein die materiell-technische Basis geht weit über das hinaus, was im Freizeitsport mehr als ausreichend angesehen wird."
Am ehesten deutlich wird das am Aufwand, den Mario Heinrich und seine Mitstreiter betreiben, um die Kinder nicht nur aus Großbreitenbach, sondern auch aus den Nachbarorten Altenfeld, Neustadt, Gehren, Möhrenbach bis hinunter nach Königsee zum Training - und später zum Wettkampf - abzuholen und wieder nach Hause zu bringen.
Hinzu kommt die Grundlage des Skisports mit rund 150 Paar Skiern und den technisch ausgereiften Biathlon-Gewehren. Dazu gehören, wie die Kinder selbst einmal ausgerechnet haben, jährlich Skiroller für den Sommer (300 Euro pro Stück), Munition für 200 Euro, Reparaturaufwand für die Gewehre (rund 1000 Euro), ein neues Biathlon-Gewehr für 3000 Euro. "Unterschätzt wird immer wieder eine ganz alltägliche Besonderheit", ergänzt Mario Heinrich: "das Wachs. Davon benötigen wir 500 bis 800 Euro."
Einen regelrechten "Glückstreffer" - so Mario Heinrich, habe der Verein derzeit mit dem Bundesfreiwilligendienst-Leistenden gemacht. Der ehemalige Wintersportler und mehrfache DDR-Meister Uwe Beetz sorgt sich seit Monaten intensiv um Material und Technik. "Uwe ist so etwas wie die gute Seele der Hütten am Hammertor geworden", schätzt Vorsitzender Heinrich ein und sucht schon jetzt nach Wegen, Uwe Beetz auch nach dessen Bufdi-Zeit im Verein beschäftigen zu können. "Während sich Uwe mit den Materialien und der Technik beschäftigt, können wir uns um Training und Wettkampf der Kinder kümmern", sagt Heinrich. Das zahlt sich aus. Allein in diesem Jahr wurden drei Sportler des Skivereins - Lena Siegmund, Fenja Kahl und Leon-Maurice Eberhardt - Thüringen-Meister; Lena Siegmund und Leon-Maurice Eberhardt gewannen außerdem das Gelbe Trikot in ihrer Altersklasse. Mit besonderer Spannung verfolgen Mitglieder und Vereinsspitze den Weg von Marie Heinrich in die Biathlon-Spitze. In den B-Kader der deutschen Elite hat sei es ja schon geschafft ...