Römhild - "Die Straßen waren vom Regen so stark aufgeweicht, dass man fürchten muss, dass selbst die Pferde in den tiefen grundlosen Dreck ausgleiten. Die Kanalisation war ziemlich rückständig und Nachttöpfe wurden in den schmalen Gässchen bedenkenlos aus dem Fenster gekippt. Doch endlich war der Marktplatz in Sicht. Es riecht nach flüssigem Wachs, nach Wolle und feuchtem Leder. Fliegende Händler preisen ihre Ware an, Dinge des Alltags, wieder andere hocken auf ihren Holzschemeln und gehen ihrer Arbeit nach. Ein paar Schritte weiter kommt gerade eine frische Ladung Brot aus dem Ofen, es riecht nach Gebratenem, Gesottenem und Geröstetem. Ausgelassenes Treiben und gelebte Frömmigkeit beherrschen den Markt ebenso wie Kaufleute, Spielleute, Ritter, Narrenspektakel und Gauklervorführungen, Bürger mit feinen Gewändern neben Bettlern, Henkern und Totengräbern". So und so ähnlich gibt es zahlreiche Schilderungen in Romanen, wenn es sich um die Zeit des Mittelalters handelt, denn der Marktplatz im Mittelalter war ein Ort des wirtschaftlichen Handelns und Strebens, geregelt durch eine Marktordnung.