Coburg - Der 66 Jahre alte Wolfgang R. ist in der Nacht zum 12. Dezember 2013 in seiner Wohnung im Coburger Stadtteil Beiersdorf mit brutalen Schlägen und Tritten getötet worden. Der Tod des ehemaligen Musikers schockierte die Öffentlichkeit.

Als Täter konnten an Weihnachten 2013 der damals 24 Jahre alten Paul K. aus Hildburghausen und der 45-jährigen Peter G. aus Coburg, beide Mitglieder eines Rockerclubs, ermittelt werden. Sie gaben in der Gerichtsverhandlung ein Jahr später zu, Wolfgang R. überfallen, geschlagen und getreten zu haben. Sie bestritten allerdings immer, dass sie den Rentner töten wollten.

Die 42-jährige Ex-Geliebte des Opfers, Maria S., soll die beiden Männer angestiftet haben, um an das Vermögen von Wolfgang R. zu kommen. Ihr Noch-Ehemann Helmut-Ehrhard S. soll daran mitgewirkt haben, stritt dies aber ab.

Am 13. Februar 2015 sprach das Landgericht Coburg das Urteil: Paul K. und Peter G. müssen wegen Totschlags für jeweils 13 Jahre und sechs Monate ins Gefängnis, Maria S. und Helmut-Erhard S. wegen Anstiftung zur gefährlichen Körperverletzung für jeweils sieben Jahre.

Gegen das Urteil legten die Staatsanwaltschaft Coburg und die Tochter des Getöteten, die in dem Verfahren als Nebenklägerin aufgetreten war, Revision beim Bundesgerichtshof (BGH) ein. Sie hatten eine Verurteilung wegen Mordes gefordert. Dem war das Landgericht Coburg in seiner Entscheidung nicht gefolgt. Der BGH gab der Revision statt.

Deshalb wird der Prozess um das Tötungsdelikt jetzt neu aufgerollt. Zu dem Verfahren sind 96 Zeugen und sieben Sachverständige geladen. Insgesamt sind zehn Verhandlungstage angesetzt. Urteilsverkündung soll noch im Mai sein.