Hildburghausen Bezug zum Fest hat gefehlt

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Danny Brohm, der neue Festwirt des Theresienfestes, will zur 25. Auflage das "Wir-Gefühl" stärken. Und er macht einiges anders als seine Vorgänger. Ohne die Traditionen links liegen zu lassen.

 
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Hildburghausen - Das Theresienfest wird 25 Jahre alt und ist damit längst eine Institution in der Kreisstadt. Es hat sich allerdings auch ein bisschen die Langeweile eingeschlichen, das Fest hat in den letzten Jahren etwas Staub angesetzt. Auch wenn in diesem Jahr das Fest noch keine Rundumerneuerung erhält, so bekommt es doch eine ordentliche Frischzellenkur verpasst. "Der Anspruch war, zum Jubiläumsfest den Zulauf wieder zu verbessern", sagte Bürgermeister Holger Obst. "Das soll nicht heißen, dass wir wenige Gäste hatten, es könnten aber mehr sein." Geschätzt hatten etwa 10 000 Besucher im vergangenen Jahr das Fest besucht.

Ein Manko, das in diesem Jahr noch nicht abgestellt werden konnte, ist ein neuer Platz. Das ehemalige Schraubegelände hat sicher ein paar Vorteile, aber das Ambiente des Industriegebiets mit seinem Schotterplatz gehört nicht dazu.

Gemeinsamer Erntedank

Neu ist in diesem Jahr aber der Festwirt. Der 30-jährige Danny Brohm, der mit seiner Event- und DJ-Agentur Moon Circus derzeit erfolgreich ist und auch beim Eisfelder Kuhschwanzfest als Festwirt auftrat, hat in diesem Jahr die Gestaltung in der Hand. Und er will ebenfalls einiges verändern. Brohm hat vorerst für dieses Jahr unterschrieben, nach dem Fest wolle man sich zusammensetzen und entscheiden, ob es auch 2016 gemeinsam weitergehe.

Auch die Vorfestwoche rund um den Michaelismarkt liegt in der Verantwortung von Danny Brohm. Der hat ziemlich klare Vorstellungen und das Theresienfest erst einmal auf vier Festtage verschlankt. "Außerdem hat mir in den letzten Jahren das Wir-Gefühl gefehlt", meint Brohm, auch aus eigener Anschauung. Den Hildburghäusern und der Umgebung sei der Bezug zu ihrem Fest abhanden gekommen.

Ein Ansatz sei, die Beschäftigten auf dem Fest wieder aus der Umgebung zu rekrutieren. Ein anderer stellt gleich einen Programmpunkt dar. So werden nämlich am Samstag, den 3. Oktober, die drei Kirmesgesellschaften aus Wallrabs, Häselrieth und Birkenfeld auf dem Theresienfest erstmals gemeinsam ein Erntedankfest feiern.

Ebenfalls neu auf dem Fest ist die Essensversorgung. Die übernimmt in diesem Jahr die Klößerei. "Letztes Jahr hatte es bei der Versorgung gehakt, daraus haben wir gelernt und wollen es in diesem Jahr abstellen", so Holger Obst. Festwirt Danny Brohm verwies auf eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Klößerei beim Kuhschwanzfest. "Ohne Schlange wird es bei uns sicher auch nicht gehen", sagt Hannes Ketschenbach von der Klößerei. Sicher werde am Abend mal das ein oder andere Gericht auch ausverkauft sein. "Wir sind aber für solche Fest gut gerüstet", so Ketschenbach.

Bereits mit ihrem Amt vertraut sind Simone und Torsten Hartmann. Die Eheleute schlüpfen in diesem Jahr noch einmal in die Kostüme des Theresienpaares. 2012 hatten die beiden das schon einmal getan. "Es hat uns damals großen Spaß gemacht, so ein Fest auch mal aus der anderen Perspektive zu erleben", erzählt Torsten Hartmann. Darum habe er noch einmal an der Ausschreibung teilgenommen. Sie werden dann unter anderem den Einzug ins Festzelt anführen und an verschiedenen weiteren Terminen als Prinzenpaar repräsentieren.

Besuch aus Partnerstädten

Zum Beispiel gleich am ersten Festtag. Am Donnerstag, 1. Oktober, wird um 14 Uhr der große Rummel mit verschiedenen Fahrgeschäften, und Buden eröffnet. Der erste Höhepunkt ist aber der Fackelumzug zum Festzelt mit den Gleichbergmusikanten. Beginn ist um 19 Uhr. Beim Festbier-Anstich wird sich Bürgermeister Obst wieder mit dem Kollegen aus der ungarischen Partnerstadt Kisvarda messen. Vom 1. bis zum 4. Oktober wird eine Delegation von dort in Hildburghausen zu Gast sein. Vom 2. bis 5. Oktober werden außerdem Gäste aus Hildburghausens zweiter Partnerstadt Würselen das Theresienfest und die Stadt besuchen. Ein weiteres Highlight wird natürlich auch wieder der Festumzug am Sonntag sein. 40 Bilder und fünf Kapellen hätten ihre Teilnahme bereits zugesagt. Der Zug wird dieses Jahr wieder über den Markt führen. Das war im vergangenen Jahr aufgrund von Bauarbeiten nicht möglich.

25. Theresienfest

Donnerstag, 1. Oktober

14 Uhr Eröffnung Rummel

19 Uhr Fackelumzug zum Festzelt

20 Uhr Festbieranstich, anschl. Tanz mit Belconda

Freitag, 2. Oktober

12 Uhr Tag der Betriebe, Firmen und Vereine mit Gaudi-Wettbewerben um den Pokal des Bürgermeisters

19 Uhr Große MDR Jump Party

Samstag, 3. Oktober

Familientag, Tag der Kinder und Senioren

11 Uhr Seniorenrundfahrt ab Polizeiparkplatz

ab 11 Uhr Mittagstisch und buntes Programm für die ganze Familie

19 Uhr 1. Erntedankfest mit den Kirmesvereinen Birkenfeld, Wallrabs und Häselrieth mit Seven Gaudi und den Gleichbergmusikanten

Sonntag, 4. Oktober

13 Uhr Großer Festumzug

14 Uhr Freundschaftsmusizieren

18 Uhr Abschluss mit Sepp und den Steigerwälder Knutschbär'n

22 Uhr Großes Abschlussfeuerwerk

Eintritt am Donnerstag und Sonntag frei; Freitag: 7 Euro; Samstag 5 Euro

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