"Das Gesetz sind wir" - am Mittwoch, 20.30 Uhr, im ZDF gesehen

Sie unterschlagen Geld, schmücken Tathergänge zu ihren Gunsten aus, schieben einem ungeliebten Anwalt Drogen unter. Maja Witt und Klaus Burck sind Streifenpolizisten mit menschlich gesundem Rechtsempfinden. Aber Spucke im Gesicht und ein arrogantes Grinsen dazu muss nicht sein. Weil sie im Kampf gegen die Clan-Kriminalität in Bremens Bahnhofviertel nichts ausrichten können, überwiegen erst Wut und Ohnmacht, dann aber machen sich Befreiungsimpulse und Kreativität breit. Gewitzt legen sie Gerechtigkeit in ihrem Sinne aus und regeln künftig die Kriminalität auf ihre Weise.

Da Witts und Burcks starke Gegner haben, die ebenso aktiv wie einfallsreich sind, mausert sich "Das Gesetz sind wir" zu einem unterhaltsamen, abgründigen Schlagabtausch zwischen Gut und Böse und allem, was dazwischen liegt. Autor Holger Karsten Schmidt und Regisseur Markus Imboden erzählen erfrischend anders und überspitzt vom beschwerlichen Polizeialltag, in dem der Frust darüber überwiegt, dass die mühsam eingefangenen Gauner am nächsten Tag unbekümmert das gleiche Ding an gleicher Stelle drehen. Geschichte und Inszenierung sparen dabei weder mit hintersinnigem Humor noch mit Gewalt, die Figuren sind radikal, bleiben aber liebenswert, weil sie von ihren Alltagsnöten getrieben sind. Die Polizisten reden nicht viel, sind ein eingeschworenes Team, halten zusammen und riskieren viel. Julia Koschitz und Aljoscha Stadelmann gefallen in den coolen, aber wenig realistischen Rollen und beweisen dank Spiellaune, mutigem Buch und runder Regie, dass ein wenig mehr Satire dem Fernsehkrimi nichts schadet.