"Moskau - Die Kunst und die Stadt" - gesehen am Sonntag, 17 Uhr, auf Arte
Moskau ist keine Stadt. Moskau ist Energie", sagt der Moskauer Architekt Boris Bernaskoni. Hier mischt sich Negatives und Positives und prallt so aufeinander, dass es Sinn mache, hier zu arbeiten. Architekten, Maler, Designer, modernes Tanztheater, das Stanislawski-Elektrotheater - sie alle nutzen ihre künstlerischen Freiheiten.
Moskau hat sich in den letzten Jahren als russische Kulturhauptstadt emanzipiert. Selbstbewusst und kritisch im Umgang mit der eigenen Geschichte und Kultur und dabei tolerant und offen allem gegenüber, was neu und noch zu entdecken ist. Früher mussten illegale Ausstellungen organisiert werden, heute sei das dem Staat schnuppe, wer was malt. Hauptsache, Putin verliert nicht seine Macht, sagt Igor Schelkovski, Bildhauer und Maler, der vor ein paar Jahren aus seinem Pariser Exil gekommen ist, um in seiner Heimatstadt Moskau zu leben und zu arbeiten. Auch die Malerin Alexandra Paperno ist aus Amerika in ihre Heimat zurückgekehrt.
Das Wowhaus, erfolgreiches Designer-Unternehmen, bringt mit Glück und Schönheit den Geist der Avantgarde zurück in Russlands Metropole. Das Elektrotheater ebnet den Weg für alle Sprachen der Kunst, auch die aus der russischen Vergangenheit samt Irrsinn, Grausamkeit, Tragik. Alisa Joffe, eine expressive und provokative Künstlerin, die inzwischen nicht nur Moskau erobert hat, sondern auch weltweit erfolgreich ist, baut ihre Ausstellung in der renommierten Galerie Triumph auf, die Galerie Garage glänzt mit Ausstellungen zu aktuellen Themen wie Umweltschutz, und die berühmte staatliche Tretjakow-Galerie zeigt nicht nur erstaunliche Schätze der russischen Avantgarde, sondern auch die Kunst der Sowjetzeit und ist insgesamt ein Kultur-Ereignis.
Die MDR-Dokumentation zeigt Moskau und seine Kulturszene in erstaunlicher Vielfalt. Sie stellt die Künstler vor und erzählt ein Stück Kunstgeschichte der Stadt.
