Rudolstadt - Wegen seines israelkritischen Gedichts "Was gesagt werden muss" könnte dem Schriftsteller Günter Grass die Ehrenpräsidentschaft des deutschen PEN-Zentrums entzogen werden. Das fordere zumindest ein Mitglied in einem Antrag, über den bei der Jahrestagung im Mai in Rudolstadt diskutiert werden soll, sagte gestern Generalsekretär Herbert Wiesner. "Ich denke aber nicht, dass es dazu kommt. Das PEN-Zentrum ist dazu da, die Freiheit des Wortes zu verteidigen." Auch PEN-Präsident Johano Strasser hatte in der hitzigen Debatte den Nobelpreisträger verteidigt.

Weitere Themen auf der Tagung vom 10. bis 13. Mai in Thüringen sind das Urheberrecht und die Wahl eines neuen Beauftragten "Writers-in-Prison". Der Journalist Dirk Sager kann diese Aufgabe aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben. Zudem ist eine Ausstellung über die Arbeit des PEN geplant. Zu der Konferenz werden mehr als 100 Teilnehmer erwartet. dpa