Ein Fehler gilt gemeinhin als Makel - nicht unbedingt aber in der Kunst. Dort wird ein Fehler schnell zur Rarität: Seit gestern ist in der Dürer-Ausstellung der Meininger Museen, die umfassend das druckgrafische Schaffen des Nürnberger Meisters zeigt, ein echter Fehldruck zu sehen: Georg Drescher, Direktor des Schweinfurter Museums Otto Schäfer, brachte den vermutlich einzigen fehlerhaften Abzug von Albrecht Dürers Kupferstich "Adam und Eva" in die Ausstellung.

Das Blatt war bislang bei der großen Nürnberger Dürer-Schau zu sehen und ersetzt einen anderen, "richtigen" Druck desselben Motivs. Der kleine Unterschied findet sich in einem winzigen Detail: Der Künstler signierte mit den Worten "Gemacht von Albrecht Dürer Nürnberg 1504". Im Fehldruck ist die Ziffer "5" der Jahreszahl falsch herum zu sehen. Das konnte schon einmal passieren, denn der Künstler musste schließlich das gesamte Werk seitenverkehrt in die Kupferplatte ritzen. Der Fehler auf dem Blatt aus der Sammlung des Schweinfurter Industriellen wurde übrigens erst 1932 entdeckt.

Die hochkarätige Ausstellung ist noch bis zum 14. Oktober in Meiningen zu sehen. lau