Stadtlengsfeld - Die Pläne, auf dem Teilstück Dorndorf-Weilar die schmalspurige Feldabahn für touristische Zwecke wieder aufleben zu lassen, sind gescheitert (wir berichteten am 14. Mai). "Meiner Meinung nach hatte das Projekt nie eine Chance. Wir müssen nun sehen, wie wir fadengerade aus der Sache herauskommen", sagte Stadtlengsfelds Bürgermeister Jürgen Pempel zur jüngsten Stadtratssitzung. Der Investor stellte den drei Kommunen eine Aufwandsentschädigung von jeweils 10 000 Euro in Aussicht. "Ich bin gespannt, ob wir das Geld bekommen", meinte Pempel.

Stadtrat Manfred Wolfram mahnte an, dass zur Gleisinfrastruktur nicht nur die geldbringenden Schienen, sondern auch die Masten am Rand gehören. "Und was passiert mit den Brücken? Wenn wir die irgendwann selbst entsorgen müssen, können wir unser Rathaus ins Pfandhaus bringen", erklärte er. Auf dieses Problem habe er schon vor drei Jahren hingewiesen, aber damals sei ja anders entschieden worden, sagte Jürgen Pempel. Er bestätigte, dass es die Stadt nicht schaffen wird, die Brücken in ihrem Abschnitt der Feldabahntrasse zu unterhalten. Christine Rothhämmel, Bauamtsleiterin der Verwaltungsgemeinschaft Dermbach, erklärte, dass im Vertrag zwischen Stadt und Investor geregelt sei, dass die Infrastruktur mit Ausnahme der Brücken komplett beseitigt wird. So werden zum Beispiel auch die Schwellen beräumt. Die Brücken bleiben hingegen Eigentum der Stadt. Stadtrat André Gebauer fragte, ob der Investor beim Rückbau mit der geltenden Baumschutzsatzung in Konflikt komme, weil in den Gleisen bereits einige Gehölze gewachsen sind. "Die Bäume sind mit der Gleisinfrastruktur im wahrsten Sinne des Wortes verwurzelt", ergänzte Stadtrat Karsten Seelig. Mehrheitlich (acht Ja-Stimmen, zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen) stimmte der Stadtrat der Beschlussvorlage zu, die mit gleichem Wortlaut auch von den Gemeinderäten in der Krayenberggemeinde und in Weilar beschlossen worden war.