Bad Salzungen – Zwei außergewöhnliche Instrumente, vier vortrefflich aufspielende Hände, zwei herausragende Komponisten, klassisch-barock der eine, dem Tango Nuevo verbunden der andere, ihre Werke zeitlos und überragend schön – beim Auftaktkonzert "Cembalissimo" zum Festival "Bach & Tango" ließen am Freitagabend Oscar Milani und Mario Raskin Johann Sebastian Bach und Astor Piazzolla in der mit vielen erwartungsvollen Zuhörern gefüllten Evangelischen Stadtkirche gegeneinander antreten. An zwei Cembali erklangen zunächst Stücke von Bach, darunter Auszüge der "Suite Nr. 2 in h-moll" und das "Brandenburgische Konzert Nr. 6". Ohne Mikrofon und Verstärker spielten die beiden argentinischstämmigen Musiker nebeneinandersitzend virtuos wirbelnd die Tasten ihrer langflügeligen Zupfinstrumente und ersetzten mühelos ein ganzes Orchester. Unaufhörlich, exzeptionell und leicht wie Seide strömten die silbrig-hellen Melodien, beginnend mit der flink-heiteren "Ouverture". Das kontrastierende, selbstbewusst auftretende "Rondeau" ging in die romantisch seufzende "Sarabande" über, darauf folgte eine folkloristisch anmutende, sich leise wiegende "Polonaise" bis schließlich die bekannte, schäkernde "Badinerie" erklang.