Schweina - Die Geschenke sind gekauft und liebevoll verpackt, das Festessen ist vorbereitet und der Tannenbaum mit Kugeln und Lametta geschmückt. Und doch beginnt das Weihnachtsfest für viele Menschen aus Schweina und der Region erst dann, wenn die Kirchglocken läuten, das sogenannte Fackelbinder-Lied von Wolfgang Ziegler (Musik) und Lorenz Rommel (Text) erklingt und kurz darauf, wenn es dunkel ist, die eigenhändig gebundenen Fackeln angezündet werden. Um sich auf die besinnlichen Feiertage einzustimmen und den Fackelbrand aus nächster Nähe zu erleben, pilgerten auch in diesem Jahr wieder viele hundert Menschen auf den Antoniusberg. Für manche Gäste war es der erste Besuch beim Spektakel, das historischen Überlieferungen zufolge auf die angelsächsische Sitte der ortsansässigen Schweinehirten zurück- geht. Sie sollen ihr Vieh zur Wintersonnenwende durch die Asche des Feuers getrieben haben, um ihre Tiere vor Krankheiten und Seuchen zu schützen. Zudem wurde das neue Jahr mit Feuerrädern, die in das Tal hinab gerollt wurden, begrüßt.