Am 22. Januar 1990 wurde Egon Krenz, Nachfolger Erich Honeckers im Amt des Generalsekretärs der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) eingeladen. Er sollte vor dem Zentralen Runden Tisch über die Staatssicherheit Auskunft geben. Krenz verlas eine Erklärung, in der es hieß: "In Wirklichkeit entwickelte sich das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) zunehmend zu einem nach außen hin abgeschirmten Staat im Staate, der selbst Mitglieder der Partei unter Kontrolle nahm." Es war der Versuch, die Verantwortung von sich zu weisen.