Rund 40 Menschen versammelten sich zum Friedensgebet in der Hauptkirche. Es gebe eine große Differenz zwischen dem sonnigen Frühlingswetter und der Finsternis fremdenfeindlicher Kundgebungen und dunkelster Internet-Kommentare, sagte Pfarrer Hauke Meinhold. Man bete, dass es wieder Frieden in der Stadt werde und dass niemand verletzt werde – weder mit Worten noch mit Fäusten.

Die Mehrzahl der Teilnehmer am Friedensgebet ging im Anschluss auf den Marktplatz, wo diesmal die IG Metall Suhl-Sonneberg die Demonstration „Südthüringen bleibt bunt“ organisierte. Etwa 130 Menschen waren dem Aufruf auf dem Marktplatz gefolgt. Das Bündnis NoSügida stellte seine „Erklärung für Toleranz, Vielfalt und Demokratie“ vor. Diese solle eine Art Fahrplan für Maßnahmen sein, mit denen ein weltoffenes, tolerantes und auf Vielfältigkeit basierendes Miteinander erreicht werden könne, sagte Stefan Räthel vom Bündnis.

An erster Stelle steht das Bekenntnis zur Religionsfreiheit und zum Dialog. Man wolle Begegnungsfeste unterstützen, da Toleranz nur durch Information und Begegnung wachsen könne. Jede Form der Diktatur oder totalitären Staatsform werde abgelehnt. Man bekenne sich offen zur Demokratie. Das Bündnis fordert ein "faires und gerechtes" Einwanderungsgesetz. Man wolle die Integration fördern und Hilfe bei Sprachkursen leisten sowie Initiativen mit Sach- und Geldspenden begleiten. Das Bündnis wird auch Programme unterstützen, die Aussteigern aus der rechtsextremen Szene ein neues Leben ermöglichen wollen.