Sonneberg - Würzburg - Was Armin Reumann wohl dazu sagen würde, dass ausgerechnet das Ereignis, welches ihm als jungen Mann die Lebensperspektive raubte, 100 Jahre später seinen künstlerischen Ruf wieder aufleben lässt und ihn hinaus in die Welt trägt: Wir sprechen vom Ersten Weltkrieg. Seit November sind in Würzburg Zeichnungen, Gemälde und Dokumente zu sehen, die Armin Reumann als Soldat in den Jahren 1914 bis 1918 schuf.

In Polen, Serbien, Mazedonien und Frankreich war er stationiert. In seinen Gemälden und Ölskizzen, Aquarellen, Gouachen und Zeichnungen schildert Reumann den Ersten Weltkrieg so umfassend, wie es kaum irgendwo sonst in der bildenden Kunst der Fall ist. Neben das Schlachtgeschehen treten Aspekte wie Verwundung, Tod und Trauer, Flucht und Gefangenschaft, Nachschub und Transport, das Verhältnis von Soldaten und Frauen, die Sehnsucht nach Frieden, auch das malerische Interesse am Fremden - und immer wieder das zermürbende Warten im Quartier. Auch seine Vorgesetzten wussten Reumanns künstlerisches Talent, besonders seine Porträtkunst, alsbald für sich zu nutzen, was Reumann vor dem Schützengraben bewahrte.