Meiningen - Meininger Opernfreunde haben Wiebke Goetjes wohl vor allem als Aida in Peter Konwitschnys Inszenierung von 1995 in Erinnerung behalten. Während die provokante Inszenierung des Regisseurs das Publikum spaltete, "versöhnte" die Sopranistin allesamt mit ihrem Gesang. Bis zu ihrem Weggang 1999 - die neue Opernchefin Christine Mielitz hatte ihren Vertrag nicht verlängert - war die Holländerin der Publikumsliebling Nr. 1 in Meiningen. Sie sang alle tragenden Rollen: die Elisabeth im "Tannhäuser" (1996), die Leonora in "Fidelio" (1997), die Konstanze in "Entführung aus dem Serail" (1997), die Tosca (1998), die Luisa in "Luisa Millerin" (1998), die Senta in "Der fliegende Holländer" (1998), die Ariadne (1998) und die Donna Anna im "Don Giovanni" (1998). Am Staatstheater in Stuttgart debütierte sie dann 1999/2000 als Ortlinde in Wagners "Walküre". Weitere Stationen führten sie von 20002 bis 2004 ins feste Engagement ans Staatstheater Kassel, wo sie unter anderem die Cio-Cio-San in "Madam Butterfly" und die Elisabeth gab. An der Staatsoper Prag gastierte sie von 2004 bis 2006 als Abigaille in "Nabucco", als Turandot und Aida. Zuletzt sang Wiebke Goetjes 2014 erstmals die Elektra an einem kleinen Theater in England.