Geismar/Stadtlengsfeld - Es war der Teil der Landesgartenschau, den Heimwerker und Künstler aus der Region ganz allein mit ihren Arbeiten bestritten haben. Insgesamt 78 Vogelhäuschen verschiedenster Bauart präsentierten sich dort den Besuchern. Ein einziges war aus dem Wartburgkreis beigesteuert worden - von Klaus Fladung aus Geismar. Die Detailtreue und Kunstfertigkeit, mit der er die Rhöner Vogelstube in fast 150 Stunden gebaut hat, beeindruckte die Besucher so, dass sie dieses Vogelhäuschen zum schönsten der Ausstellung kürten. Mit 120 Euro erzielte es dann erwartungsgemäß den höchsten Preis bei der Versteigerung für einen guten Zweck. Dass der Zuschlag aber auch noch nach Geismar ging, machte die Sache perfekt. Alles Zufall? Nicht ganz. Die Idee, sich an der Versteigerung für den guten Zweck zu beteiligen, kam Jürgen Dücker bei einem Besuch mit der Familie auf der Landesgartenschau im Juni. "Wenn schon ein Mann aus unserem Dorf so ein schönes Häuschen gebaut hat, dann sollte man das auch honorieren und versuchen, es nach Geismar zurückzubekommen", hat sich der Ortsteilbürgermeister von Geismar gedacht - zu einem Zeitpunkt, als an eine Auswertung und gar einen ersten Preis für den Erbauer noch nicht zu denken war. Fast wäre das Vorhaben auch wieder in Vergessenheit geraten. Aber dann las Dücker kurz vor dem Abschlusswochenende der Gartenschau in der Zeitung: "So ersteigern Sie Ihr Lieblingshaus - online nur noch heute". "Da habe ich kurzentschlossen mitgeboten und das so, dass fast nichts mehr schiefgehen konnte", erzählt Jürgen Dücker. Nicht mal seine Frau habe etwas davon gewusst.