Geisa - Für den Teilregionalplan Energie Nordhessen gibt es derzeit die zweite Anhörung. Der Geisaer Stadtrat widerspricht in einem am Dienstag einstimmig verabschiedeten Votum der Ausweisung von Vorranggebieten und Suchräumen für Windkraft im Bereich der hessisch-thüringischen Landesgrenze. Sorgen bereiten Bürgermeister Martin Henkel (CDU) die Ambitionen der hessischen Nachbargemeinde Rasdorf, die in ihrem Statement den Suchraum 14 wieder aktivieren und für vier Windräder vorsehen möchte.

"Es ist ja schön, wenn man selbst die Anlagen nicht sieht, sondern sie den Wiesenfeldern und Geisaern vor die Tür stellt", sagte Henkel. Die Stadt Geisa fordert in ihrer Stellungnahme das Regierungspräsidium in Kassel auf, die in der Begründung aufgezeigten Fakten, welche gegen die Ausweisung von Windkraftstandorten im Bereich der Landesgrenze in der Region Geisa sprechen, in den Regionalplan aufzunehmen. "Insbesondere sind die Abstandsflächen zu Bebauung, Siedlungsbereichen, Biotopen, Verkehrswegen und Brutstätten von bedrohten Arten wie Schwarzstorch, Rotmilan, Uhu, Fledermäusen oder Wachtelkönig, welche sich auf thüringischem Gebiet befinden, grenzüberschreitend zu beachten", heißt es in der Stellungnahme. Widersprochen wird den Aussagen der Gemeinde Rasdorf, im Suchraum 14 würden keine schützenswerten Arten vorkommen. "Es existieren innerhalb der notwendigen Schutzradien nachweislich Brutvorkommen von Rotmilan und Schwarzstorch. Weiterhin sind Vorkommen von gefährdeten Arten wie Wachtelkönig, Wanderfalke, Eisvogel, Heidelerche, Goldregenpfeifer, Grauspecht, Dohle, Schleiereule und Großes Mausohr bekannt." Der Suchraum befinde sich im Bereich des Landschaftsschutzgebietes "Völlmerau" und in Umgebung der Naturschutzgebiete "Dachberg", "Teufelsberg-Pietzelstein" und "Rasdorfer Berg". Zudem würden Windkraftanlagen in diesem Gebiet die Schutzgüter Mensch, Infrastruktur, Landschaft, Flora, Fauna sowie nationales und europäisches Kulturerbe gefährden.