Ein Unkraut gegen jedes Zipperlein
Ihr Wissen behält die Frau von Wald, wie ihr französischer Nachname übersetzt heißt, nicht für sich. Die Leute kämen zu ihr, schilderten ihr Zipperlein und sie kreiere dann einen Tee, der die Leiden mindere, sagt Elke du Bois. Auf dem Mittelaltermarkt ist sie auch mit ihrer Kiepe unterwegs, um auf die Bedeutung der Kräuter, die vor der eigenen Haustür wachsen, hinzuweisen.
Seit 19 Jahren Raben-Mutter
Ein Händchen fürs Tier hat Anastasia Volkhonov. Darauf sitzt ein pechschwarzer Rabe. Mara hat sie den Vogel getauft, als er vor 19 Jahren als Küken zu ihr kam. „Er hat nie in Freiheit gelebt, sondern wurde gezüchtet, genauso wie seine Eltern“, erzählt sie. Mutige Marktbesucher wagen sich näher ran, sodass der Vogel auch auf ihren Händen Platz nehmen kann. „Es ist ein Raubtier, deswegen ist er festgebunden. Wegfliegen würde er nicht“, ist sich die Raben-Mutter sicher. Ihre Mara höre genau auf die Kommandos, die sie bekommt. Sprechen könne sie aber nicht. Nur die männlichen Raben würden das tun. Zuhause lebt Mara in einer großen Voliere und wenn das Wetter gut ist, darf sie eine Runde fliegen. Ansonsten tourt sie mit Frauchen Anastasia Volkhonov über verschiedene Mittelalterfeste.
Nebenan beäugen Adler, Falken und mehrere Eulenarten die vorbeilaufenden Besucher mir Argusaugen. Sie gehören zum Team der Ansgard Pferdeshow und Falknerei von Holger Schönfeldt und Yvonne Ligetth. Doch zuerst haben die Pferde ihren großen Auftritt. Mehrmals verwandeln sie sich in Schlachtrösser von Rittern. „Wir haben verschiedenen Show in petto, je nachdem, was der Veranstalter bucht“, sagt Holger Schönfeldt. Mit Reitvorführungen habe alles angefangen. Über die Jahre bauten sie Schauspiel-Einlagen ein und legten sich Kostüme – auch für Auftritte als Cowboys und Indianer – zu. Am Wochenende sind es vor allem die Rittervorführungen, mit Schaukämpfen und Feuershow, die die Gäste anziehen.