Zoo Bad Liebenstein Damit die Tiere gut durch den Winter kommen

Sibylle Bießmann
Die erste Beigeordnete der Stadt Bad Liebenstein, Susanne Rakowski, überreicht in Vertretung für den Bürgermeister Michael Brodführer eine Spende in Höhe von 2500 Euro an Tierparkleiter Simon Geib und Susanne Krüger, Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Bad Liebenstein e.V. Foto: Sibylle Bießmann

Draußen ist es klirrend kalt – nicht nur Menschen, auch manche Tiere haben da ihre Probleme. Vor allem, wenn sie eigentlich aus wärmeren Gefilden stammen, wie die Äffchen im Bad Liebensteiner Zoo. Die Heizkosten summieren sich, Spenden sind dringend nötig.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Thermometer im Tierpark zeigt minus 10 Grad. Der Schnee auf den Gehegedächern und der dicke Raureif auf den Bäumen und Sträuchern verkünden Winterstimmung.

Munter springen die Benetton-Kängurus umher, und auch die Emus haben sich mittlerweile an die kalten Temperaturen gewöhnt. Schon von Weitem ist das Blöken der Schafe und das Meckern der Ziegen zu hören. Es scheint, als mache den Tieren die Kälte nichts aus. Aber wo sind die Affen? „Denen ist es draußen zu kalt, die haben sich ins warme Innengehege verkrochen“, erzählt Tierparkleiter Simon Geib. Auch die Sporenschildkröte hat ein warmes Plätzchen bekommen und kann nun durch ein Fenster beobachtet werden.

Simon Geib schaut besorgt: „Besonders hart ist die Kälte für die südamerikanischen Krallenäffchen. Die brauchen es, wie fünfzig Prozent der Tiere hier, richtig warm, mindestens 25 Grad. Darunter auch die Papageien, Reptilien und Vögel. Die Heizung runter drehen geht da nun mal nicht, denn dann werden die Tiere krank. Dazu kommen die gestiegenen Kosten für den Mindestlohn, das Gas, den Strom, den Tierarzt, für Medikamente und Nahrung.“ Und dabei sei gerade jetzt eine ausgewogene Ernährung besonders wichtig. Dazu gehörten, wie beim Menschen auch, Obst als Vitamin- und Nüsse als Energiespender, damit die Tiere ihre Abwehrkräfte stärken und den Winter unbeschadet überstehen können.

Der kleine Zoo, der sich ausschließlich von den Eintrittsgeldern und Spenden finanziert, hat es jetzt besonders schwer. Normalerweise war der Park 365 Tage im Jahr geöffnet. Um Kosten zu sparen, wurden die Öffnungszeiten geändert. Nur an den Wochenenden, Feiertagen und in den Ferien kann der Park besucht werden. „Auch sonst kamen im Winter erwartungsgemäß weniger Besucher“, sagt Geib. Jetzt sei es aber besonders schlimm. Die Besucherzahlen seien sehr stark zurückgegangen. Die Leute müssten alle sparen und hielten ihr Geld zurück, beschreibt er die prekäre Lage.

Und so ist das Geld für Nahrung in diesem Jahr besonders knapp. Da kommt eine Spende der Stadt über 2500 Euro für Futter gerade recht. Normalerweise ist eine jährliche Summe von 1000 Euro im Haushalt im Rahmen der Vereinsförderung vorgesehen. Tierparkleiter Simon Geib und Susanne Krüger, Vorsitzende des Fördervereins Tierpark Bad Liebenstein e.V., konnten sich in diesem Jahr über die besonders hohe Zuwendung freuen, die die überdimensionalen Kosten etwas abfängt.

Die Tierparkmitarbeiter haben außerdem einen Weihnachtsbaum aufgestellt. Mit einer Tierweihnacht, die der ehemalige Tierparkleiter Udo Bleske einst ins Leben gerufen hatte, hofften sie, möglichst viele Tierfreunde zu erreichen, die den kleinen Zoo mit Gaben unterstützen. Leider kamen wegen der Kälte nur zwei der geplanten fünf Händler zu der Veranstaltung. Umso mehr freut sich das Tierparkteam über den Besuch von Heidi und Steffen Benedix aus Wetzlar und Alesandra Piazza aus Darmstadt, die extra angereist waren, um eine Spende vorbeizubringen. „Ich kenne den Park schon länger und habe die Aktivitäten im Park verfolgt. Seit letztem Jahr habe ich eine Tierpatenschaft für den großen Mara“, schwärmt Steffen Benedix. Am Ende des Tages konnten die Veranstalter ein positives Resümee ziehen.

Spenden werden weiter sehr gerne angenommen und können an folgende Kontonummer gerichtet werden: Förderverein Tierpark Bad Liebenstein e.V., Volksbank Raiffeisenbank Bad Salzungen, IBAN DE68 8409 4754 0002 0437 85.

Bilder