Die Stadt, oder vielmehr das Wohnumfeld der Zukunft, denn Dörfer und das platte Land bezieht Eckardt ausdrücklich mit ein, müsse aus seiner Sicht drei Dinge erfüllen: Sie müsse politisch sein, lernend und gemeinschaftlich. So könne eine Postwachstumsstadt entstehen. Wobei das nicht bedeute, dass die Einwohnerzahl nicht mehr wachsen dürfe. Es bedeute, dass die Stadt ihren Ressourcenverbrauch nicht immer weiter steigere, beim Konsum nicht immer weiter wachse. Es bedeute, dass Städte nicht allein ihre Probleme lösen könnten. Unsere Probleme der Gegenwart und Zukunft können wir nur gemeinsam lösen", so Eckardt. Konkret vor Ort also nur Zella-Mehlis gemeinsam mit Suhl eingebunden in Thüringer und deutsche Strategien. So könnten Konzepte entstehen, den Ressourcenverbrauch einzudämmen. Denn wir Deutschen würden uns von gelben Tonnen blenden lassen. Die Wahrheit sei, dass asiatische Länder unseren Plastikmüll inzwischen nicht mehr haben wollten. Nur 14 Prozent unseres Hausmülls werden wirklich recycled.
Die Stadt der Zukunft, sie ist für ihn aus Sicht des Stadtplaners auch eine, die die Bevorzugung des Autos überwinden muss. "Es scheint in Deutschland das ungeschriebene Recht zu geben, sein Auto vor der eigenen Haustür abstellen zu dürfen. Versuchen Sie das einmal mit einem Kinderwagen. Ich prophezeie Ihnen, dass Sie schnell Besuch vom Ordnungsamt bekommen werden."
Die Stadt der Zukunft muss für Eckardt auch eine sein, die das Problem des Bauens löst. Unser Glaube an Beton führt zu einer weltweiten Sandknappheit. Und so schließt sich bei Querdenken ein Kreis. Hatte doch Erwin Thoma, Gast der Veranstaltungsreihe im vergangenen November, erklärt, dass unsere heutige Art zu bauen vor allem eines produziere: Viel zu viel Müll.