Zella-Mehlis Liefert Erfurt das Geburtstagsgeschenk?

Wolfgang Schlegelmilch
Erst sind die Beine schwer, dann ganz leicht: Liliana Gajdosova. Quelle: Unbekannt

Es kommt, wie es kommen muss. Die Entscheidung, ob die Tennis-Damen aus Zella-Mehlis erneut aufsteigen, fällt am nächsten Wochenende: Im Derby daheim gegen Erfurt.

 
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Zella-Mehlis - Es wäre das passende Geburtstagsgeschenk zum 110. So lange wird in Zella-Mehlis bereits Tennis gespielt. Die große Feier musste im Corona-Jahr ausfallen. Aber ein großes Geschenk könnte es trotzdem geben. Der TC im TSV Zella-Mehlis hat es weiter in der eigenen Hand. Der nächste Aufstieg, diesmal in die 3. Liga, ist in greifbarer Nähe. Das Vorspiel zum großen Finalwochenende in der Ostliga am 5. und 6. September verlief ganz nach Plan. Die Südthüringerinnen zerlegten am Samstag den TC Rot-Weiß Neubrandenburg mit 9:0.

110 Jahre Tennis

Feiern konnte der Tennisclub im TSV Zella-Mehlis dieses Jahr so einiges. Das erste Mal Tennis spielen in der 4. Liga zum Beispiel. Was in der Corona-Krise aber fast unter den Tisch fiel, ist das große Jubiläum des Clubs. Bereits seit 110 Jahren wird in der Ruppbergstadt der weiße Sport zelebriert. Die große Feier hierfür musste aufgrund der bekannten Weltlage gestrichen werden. Im kleinen Rahmen soll dennoch angestoßen werden, voraussichtlich zum offiziellen Saisonabschluss am 3. Oktober, sagt Wolfgang Schlegelmilch. "Da werden wir auf jeden Fall was machen", teilt der Präsident des TSV Zella-Mehlis mit. Geplant sei unter anderem ein Show-Doppel in historischer Tenniskleidung und -ausrüstung.


Trainer Martin Spelda hatte vor der Partie genau das gefordert: Ein möglichst hoher Sieg im zweiten Heimspiel der Saison, um am kommenden Sonntag gegen Rot-Weiß Erfurt ein echtes Finale spielen zu können.

Trotz des eindeutigen Resultats verlief der Start schleppend. Mögliche Ursache: das fünftägige Trainingslager der Vorwoche in Eisenach, wo Tennis in den verschiedensten Varianten einstudiert wurde. Der intensive Ausflug steckte einigen Spielerinnen am Samstag offensichtlich noch in den Gliedern.

Einzig Gina Isabell Trautvetter sorgte mit ihrem harten und präzisen Spiel gegen Juliane Grape mit 6:0 und 6:3 erst einmal für einen souveränen Auftakt. Das zeigte durchaus Wirkung, denn Pauline Fahr und Liliana Gajdosova steigerten sich nach anfänglichem Rückstand und gewannen ihre Spiele in den zweiten Sätzen jeweils deutlich. Kapitänin Pauline Fahr tat sich unheimlich schwer gegen die sehr unkonventionell spielende Ilona Arndt. Die Neubrandenburgerin ärgerte Fahr oft mit unterschnittenen Bällen.

Nicht die Spur einer Chance hatte die Nummer eins der Neubrandenburgerinnen Jenny Lange gegen Maria Reinmüller (6:0, 6:1). Lenka Munzarova gewann mit dem gleichen Ergebnis gegen Emily Junghanß. Im abschließenden Einzel ließ Anita Schorten der Neubrandenburgerin Ines Lange keine Chance (6:1, 6:1).

In den Doppeln demonstrierten die Zella-Mehliser Damen dann ihre Überlegenheit. Für klare Verhältnisse sorgten sofort Pauline Fahr und Lenka Munzarova mit 6:0, 6:0 gegen Ines Lange und Ilona Arndt. Eine Tennis-Demonstration boten Maria Reinmüller und Gina Isabell Trauvetter gegen das erste Neubrandenburger Doppel Jenny Lange und Emily Junghanß (6:0, 6:2).

Am kommenden Samstag steht das schwere Auswärtsspiel gegen den Berliner SV 1892 an und am Sonntag ab 11 Uhr steigt das Saisonfinale im Heimspiel gegen den TC Rot-Weiß Erfurt. wos/kt

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