Zeitungspraktikum Ist der Traumberuf wie erträumt?

Mara Beinersdorf
Praktikantin Mara Beinersdorf berichtet über ihre Zeit beim Meininger Tageblatt. Foto: /Hildebrand-Schönherr

Mara Beinersdorf ist 15 Jahre alt und besucht das Henfling-Gymnasium in Meiningen. Während der Sommerferien hat die Schülerin ein zweiwöchiges Redaktionspraktikum beim Meininger Tageblatt absolviert. Diese Erfahrungen hat sie gesammelt.

 
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Zwei Wochen der Sommerferien in einem stickigen Großraumbüro zu verbringen, während alle anderen im Urlaub oder Schwimmbad sind, hätten wohl die meisten Jugendliche abgelehnt. Ich hingegen ließ mich auf diese Situation ein, um meiner Zukunft willen. Ich wählte gerade die Zeitung als meinen Praktikumsort, weil ich schon seit mehreren Jahren anvisiert habe, hauptberufliche Journalistin zu werden. Um meine Erwartungen zu überprüfen, bevor es zu spät ist, entschied ich also, dass meine Ferien dafür herhalten mussten.

Man nahm mich als Begleitung auf Interviews und Veranstaltungen mit, ließ mich Fotos machen und genauso an Artikeln mitwirken oder sie selbst schreiben. Gleichzeitig unterstützte ich auch bei der Informationsbeschaffung. Innerhalb der Wochen in der Redaktion wurden mir sogar einige zusätzliche Erlebnisse zuteil. So traf ich zum Beispiel mehrmals den Meininger Bürgermeister sowie Thüringens Ministerin für Infrastruktur, machte Bekanntschaft mit mehreren Bauarbeitern, welche die Neu-Ulmer Straße sanierten, und bekam eine exklusive Besichtigungstour unter dem Meininger Schwimmbad hindurch.

Mein Fazit des Praktikums ist, abgesehen von der großen Abneigung gegen Großraumbüros, die sich in mir entwickelt hat, dass ich vermutlich den Journalistenberuf höchstens als Zweit-Beruf ausüben möchte. Generell gefällt es mir besser, über Themen zu schreiben, die nicht immer nur lokal verankert sind. Ich habe auch bemerkt, dass es mir schwerfällt, gute Artikel unter enormem Zeitdruck auszuklügeln. Eher imponierte mir das Fotografieren. Man wird mich in Zukunft wahrscheinlich nicht als Autorin beim Meininger Tageblatt antreffen. Dennoch bin ich froh, das Praktikum absolviert zu haben, weil ich rechtzeitig erkannte, dass mein eigentlicher Zukunftsplan wohl doch nicht aufgehen wird. Somit hat es mich vor möglichen Fehlern in der Zukunft bewahrt.

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