Würdigung Ehrenamtler bringen Schwung in die „Wolke 14“

Sarah Jakob

Ohne die vielen Helfer wäre es schnell still im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ in Sonneberg. Für ein weiteres Jahr Engagement wurden diese von Bürgermeister Heiko Voigt ausgezeichnet – und wurden von zwei Gästen überrascht.

 
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Würde man sich den Jahreskalender anschauen, der im Team-Büro im Stadtteilzentrum „Wolke 14“ über dem Schreibtisch hängt, man würde wohl staunen, wie viele unterschiedliche Termine zu Veranstaltungen dort vermerkt sind.

Das Stadtteilzentrum hat sich über die Jahre hinweg längst zum kulturellen und gesellschaftlichen Mittelpunkt im Wolkenrasen entwickelt – und auch aus der näheren Umgebung strömen Interessierte in die „Wolke“, wenn Kurse und Vorträge angeboten werden. So blicken Martina Leipold, Gert Eschrich und Kerstin Schuricht stets auf gut besuchte Angebote. Seien es wöchentliche Termine, wie die Nähstunde, oder jährlich stattfindende Großveranstaltungen, wie die Feier zum Frauentag: Das Stadtteilzentrum ist nicht mehr wegzudenken und ist Hauptanlaufstelle für alle, die unter Menschen kommen, sich weiterbilden oder neue Hobbys ausprobieren wollen.

Doch für all jene Veranstaltungen braucht es vor allem eines – oder besser gesagt, viele: Eifrige Helfer, die sich der Organisation annehmen, sind gefragt. Ob es nun die Kursleiterin ist, die allen Interessierten das Nähen beibringt, oder gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen eine Tanzchoreografie einstudiert. Oder diejenigen, die in ihrer Freizeit Schülern Nachhilfe in verschiedenen Fächern geben, damit diese es leichter haben mit unliebsamen Matheaufgaben oder dem Aufsatz. Nicht zu vergessen alle Helfer, die während den Veranstaltungen im Stadtteilzentrum für Verpflegung sorgen, die Gäste bedienen, am Empfang stehen oder auf andere Weise im Hintergrund dafür sorgen, dass alles nach Plan läuft. Ohne diese engagierten Menschen würde es schnell leer und still werden in den Gängen der „Wolke 14“, erklärt zum Auftakt des Ehrungsabends im Mehrzweckraum der Einrichtung Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt. Nachdem Sängerin Ines Ehrlicher den Abend mit Helene Fischers „Ein kleines Glück“ eröffnet hat, erklärt das Stadtoberhaupt das Anliegen der Zusammenkunft. Für ein weiteres Jahr Engagement rund um das Stadtteilzentrum und seine vielen Facetten wollen Rathauschef Voigt, Kämmerer Steffen Hähnlein sowie Bettina Sieber, Sachgebietsleiterin Soziales, einmal „Danke“ sagen und luden deshalb alle Freiwilligen zur Ehrung ein.

In diesem Rahmen nutzte Voigt die Gelegenheit, einmal auf die zahlreichen Angebote hinzuweisen, die Menschen rund um den Wolkenrasen nutzen können. Der bei Senioren beliebte Tanztee bringt beispielsweise regelmäßig viele Besucher. Immer am letzten Mittwoch eines Monats gibt es leckeren Kaffee und Kuchen sowie abwechslungsreiche Tanzmusik, damit jeder mit Rhythmus im Blut auf dem Parkett das Tanzbein schwingen kann. Gemächlicher, aber nicht weniger beliebt ist das „Wolkenfrühstück“, welches immer wieder Menschen aus dem Stadtteil und ganz Sonneberg zusammenbringt.

Ein Lob ging deshalb an Hannelore Beirich, Roswitha Luther und Miguele Sola. Durch ihr Zutun ist nämlich das Wolkenfrühstück jedes Mal ein voller Erfolg. Das Frühstück lädt mittwochs von 9 bis 12 Uhr alle zwei Wochen dazu ein, sich in eine gesellige Runde zu begeben. Doch wo sich ordentlich gestärkt werden will, da müssen auch fleißige Hände zuvor allerhand vorbereiten.

Viel Aufwand steckt dahinter

Sämtliche andere Veranstaltungen müssen organisiert und bewirtet werden, Abläufe müssen stimmen und nicht selten auch einiges an Stühlen, Tischen, Dekoration und Beleuchtung auf- und abgebaut werden in der großen Mehrzweckhalle der Wolke. Dabei sind unter anderem Christian Röhner, Heidi Losansky, Heiko Rutz, Roswitha Thierbach, Christine Meusel, Petra Eichhorn, Ursula Vogler, Steffi Sturm, Matthias Liebermann und Hans Markuske eine große Hilfe und bekommen deshalb ein Präsent von Heiko Voigt überreicht – wer nicht zum abendlichen Empfang vorbeischauen konnte, dem wird es nachgereicht.

Von Sport, über Musik bis Mundart

Simone und Martin Ruhs sind allerdings mit zahlreichen weiteren Ehrenamtlichen vor Ort. Dank den beiden und ihrer Leitung der Gruppe „Dance4Kids“ können sich Kinder und Jugendliche beim Tanzen austoben und sowohl in der Wolke als auch auswärts bei Auftritten für Stimmung sorgen. Doch diese ist nicht der einzige sportliche Programmpunkt in der Friesenstraße: So lädt Christina Stammich zum Seniorensport ein und sorgt damit dafür, dass auch im höheren Alter Bewegung nicht zu kurz kommt.

Und wo Tanz und Bewegung sind, da ist normalerweise Musik auch nicht weit. Denn leise bleibt es nicht, wenn die Ukulele-Gruppe um Elke Fürl zu ihren Instrumenten greift. Gesungen wird einmal wöchentlich mit Marlies Meissner. Für ihre ehrenamtliche musikalische Untermalung wurden außerdem die Musiker Juliane Hoffmann, Aaron Heinrich, Roland Brehm und Annette Walter nach vorne gebeten und entsprechend gewürdigt.

Einen großen Zuspruch erhalten neben den Vorträgen von Ehrenamtlerin Almut Beck außerdem die regelmäßig stattfindenden Mundart-Nachmittage. Diese werden getragen vom Mundart-Trio Renate Röther, Ilona Major und Christel Halboth. Die drei begeistern mit Anekdoten und Geschichten im Heimatdialekt die Zuhörer und sorgen nicht selten für den ein oder anderen Schmunzler beim Publikum Auch sie bekamen für ihr Engagement eine Urkunde. Damit Schüler Hilfe in Fächern bekommen, in denen ihnen der jeweilige Lernstoff nicht so leicht fällt, geben Annette Scheler, Lothar Hackel und Jürgen Reiche Nachhilfe und unterstützen Kinder und Jugendliche bei den Hausaufgaben.

Auf Würdigung folgt eine Überraschung

Egal ob Kursleiter, Nachhilfelehrer oder Organisationshelfer: Ohne all die Ehrenamtlichen wäre der straffe Terminplan schlichtweg nicht umzusetzen und die Bevölkerung müsste auf das breite Spektrum an Events und Treffen verzichten. Das brachte auch Bürgermeister Heiko Voigt nach einem weiteren musikalischen Beitrag, diesmal von Julia Meusel von der Musikschule des Landkreises, zur Sprache. Voigt betonte anschließend, dass Menschen ihre eigene Freizeit aufwenden, um für andere etwas zu leisten. „Dabei müssen sie oftmals geduldig sein und auch mal gute Nerven mitbringen“, sagt das Stadtoberhaupt in Bezug auf die umfangreiche Vorbereitung, die „schon längst zur Tradition gewordene Termine“ im Stadtteilzentrum nun einmal mit sich bringen.

Einige davon lassen auch regelmäßig die verschiedenen Generationen zusammenkommen und sind deshalb wichtig für das Miteinander. So schauen Groß und Klein beispielsweise bei der wöchentlichen Nähstunde mit Milda Umbach vorbei. Mädchen und Frauen nutzen die Nähstunde, um aus bunten Stoffen Kissen, Taschen oder Dekorationen zu fertigen – oftmals auf die jeweilige Jahreszeit angepasst. Beim gemütlichen Zusammensein helfen sich die „Wolke-Näherinnen“ gegenseitig und können einmal vom Alltag abschalten, während sie ihrem Hobby nachgehen (wir berichteten am 13. Oktober).

Mit „Can you feel the love tonight“ von Elton John leitete Julia Meusel vom offiziellen Teil über in ein geselliges Beisammensein, denn für die Ehrenamtlichen stand freilich ein ordentliches Buffet bereit. Doch bevor sich alle erheben und zu den Speisen in den Vorraum laufen konnten, wurde die Ehrung durch zwei Überraschungsgäste ergänzt.

Dass die viel gefeierten „Sumbarcher Waschweiber“, Doris Motschmann und Silvia Otto in ihren Rollen Hulda und Frieda, vorbeischauen würden, wusste nämlich bis dato keiner im Saal. Laut Steffen Hähnlein habe man sich entschieden, den engagierten Wolke-Helfern eine kleine Überraschung zu organisieren. Er war daraufhin aufgestanden und begrüßte überrascht die beiden Damen. Deren Auftritt sorgte schließlich vollends für eine ausgelassene Stimmung, denn die beiden machten sich wieder lustig über die Eigenarten und Angewohnheiten ihrer Ehemänner, ihr Liebesleben sowie Ernährungs- und Modetrends, die gerade durch die Welt gehen.

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