Wesentlich länger hat es gebraucht, die vermisste Person ausfindig machen zu können. Erst gegen 0.30 Uhr habe man diese unglücklicherweise leblos im oberen Gebäudebereich, wo das Feuer loderte, gefunden. Ob es sich bei dem Toten um einen 28-Jährigen und zugleich einen der 14 in den Haus gemeldeten Bewohner handelt, ist so seitens der Polizei am Freitagnachmittag noch nicht bestätigt. Diesbezüglich heißt es bis zu diesem Zeitpunkt nur: „Zur Identität des Leichnams wird derzeit ermittelt.“ Am Samstag teilte die Landeseinsatzzentrale dann mit, dass es sich um einen 21-jährigen Mann handle.
Wie KBI Nüchterlein weiter berichtet, seien fünf verletzte Bewohner mit einer Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden. Zudem hätten sich mehrere Katzen in dem Brandobjekt befunden. „Vier konnten wir retten.“ Eine wird am Heiligabend noch immer vermisst. Ebenso am ersten Weihnachtsfeiertag. Darauf zumindest lassen mehrfache Aufrufe der Besitzer bei der Facebook-Gruppe „Sonneberger Neuigkeiten“ schließen, bei denen sie Bürger der Stadt darum bitten, die Augen nach der Katze aufzuhalten. Am Sonntag, 26. Dezember, findet zumindest diese Geschichte ein glückliches Ende: Der Vierbeiner ist wohlbehalten aufgefunden worden, schreiben die Besitzer bei Facebook – gefolgt von vielen, vielen Worten des Danks an alle beim Brand beteiligten Helfer.
Obwohl das Feuer am Weihnachtsvorabend des 23. Dezember recht zügig unter Kontrolle gebracht werden konnte, seien manche Einsatzkräfte bis 3 Uhr morgens an Heiligabend vor Ort gewesen, wie Nüchterlein erzählt. Der Grund: Weil Glutnester immer wieder aufflammten, was aber bei einem Feuer dieser Größenordnung normal sei. Auch noch mehrere Stunden später, so wie am Freitagmorgen, als die Kriminalpolizei, die vor Ort ihre Arbeit aufgenommen hat, noch zwei kleinere Brandnester entdeckte und die Feuerwehr noch einmal nachalarmiert wurde, wie Stadtbrandmeister Hartwig schildert.
Seit Heiligabend wird also vor Ort seitens der Polizei zur bislang noch ungeklärten Brandursache ermittelt. Was aber schon ohne Zweifel feststeht, ist, dass das Haus in der Nähe der scharfen Ecke, wie der Kreuzungsbereich der Köppelsdorfer, Oberlinder und Rathenaustraße bei den Sonnebergern genannt wird, nicht mehr bewohnbar ist. Die obere Etage sei ausgebrannt, so Nüchterlein. Und die übrigen vom Wasserschaden in der Folge der Löscharbeiten zerstört.
Keiner der Bewohner, darunter Menschen unterschiedlichen Alters, sowohl Familien, als auch Alleinstehende, wie Hartwig sagt, konnte folglich in seine Wohnung zurückkehren. Man habe wohl in Abstimmung mit Vize-Landrat Jürgen Köpper und Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt, der sich auch selbst am Brandabend ein Bild von der Situation vor Ort verschaffte, eine Option gehabt, den Betroffenen kurzfristig ein Dach über den Kopf bereitzuhalten, erklärt KBI Nüchterlein. Ein Betreiber eines Hotel in Mengersgereuth-Hämmern in der Straße Heidersberg hatte sein Gästehaus als Notunterkunft angeboten. Das aber habe man letztlich nicht in Anspruch nehmen müssen, wie er und Hartwig wissen. Alle Frauen, Männer und Kinder seien bei Familie, Verwandten, Freunden oder Bekannten untergekommen.
Vom Hab und Gut der Betroffenen dürfte nach dem Brand vom Abend vor Weihnachten nicht mehr viel übrig sein. Ein wenn auch nur kleiner Trost nach solch einem Schicksalsschlag ist ihnen da eventuell die Hilfsbereitschaft der Sonneberger, deren Spendenaufrufe und -angebote sich in besagter Facebook-Gruppe förmlich überschlagen. Schuhe und Kleidung für Kinder und Erwachsene, Kuscheltiere, Möbel – all das und noch mehr sind die Sonneberger bereit zu geben für jene, die an einem Abend wohl alles verloren haben.