Nach einer schwachen Leistung der fünfmaligen Weltmeisterin Carina Vogt im ersten Einzelwettbewerb kam Görlich überraschend im Frauen-Teamwettbewerb zum Einsatz. Und setzte sich Anfang der Woche im ersten Großschanzen-Training gegen die Premieren-Olympiasiegerin im Skispringen durch. Die schwachen Leistungen von Vogt haben natürlich vor allem mit ihrer Verletzungs-Geschichte zu tun. Auch fast zwei Jahre nach ihrer Kreuzband-Verletzung entzündet sich ihr Knie immer wieder. Deshalb muss sich Vogt laut Chefcoach Bauer auch in der kommenden Woche „einer kleinen Operation unterziehen“. Ihre Leidensgeschichte wurde in Oberstdorf zur Chance für Luisa Görlich, die in ihrer Karriere selbst schon Erfahrungen mit einer schweren Knieverletzung gemacht hat.
Die Thüringerin kommt aus einer sportlichen Familie. Ihre kleinere Schwester Emilia ist als Nordische Kombiniererin aktiv – eine Sportart, die für die Frauen in Oberstdorf ihre WM-Premiere feierte. Zwillingsschwester Sophia Görlich hatte einst auch mit dem Skispringen begonnen, musste nach mehreren schweren Verletzungen ihre Karriere jedoch beenden.
Luisa Görlich, die schon lange in der Top-Frauengruppe um Althaus und Seyfarth in Oberstdorf trainiert, wird nach ihrem tollen WM-Debüt natürlich weitermachen: „Ich kann sehr viel aus Oberstdorf mitnehmen und habe noch Reserven.“ Im nächsten Winter stehen die Olympischen Spiele in Peking an. Dort möchte Luisa Görlich dabei sein – selbstverständlich am liebsten nicht nur als Ersatzfrau.