Schon jetzt sollte man aber auch an öffentliche Veranstaltungen und Einkaufsevents denken und diese mit Hygienekonzepten planen. „Hierbei geht es unter anderem um die Erteilung von verkehrsrechtlichen Anordnungen, die man unbürokratisch erteilen sollte, um die Kulanz bei Parkverstößen oder sogar um den Erlass von Parkgebühren für einen bestimmten Zeitraum oder aber nur für das jeweilige Event“, nennt er einige Möglichkeiten. Hier hinein spielt auch die Außengastronomie, die man eventuell mit Gebührensenkungen oder sogar Erlass unterstützen kann.
Gute Erfahrungen hat man bis jetzt bereits mit virtuellen Einkaufsplattformen gemacht, auf die es nun aufzubauen gilt. Ralf Pieterwas weist in diesem Zusammenhang auf die „Einkaufsmeile“, in die man sich thüringenweit eintragen lassen kann. Im Auge behalten sollte man auch das Citymanagement. Sonneberg, so weiß er, stellt das bereits bereit und begleitet bei den vielfältigsten Aufgaben.
Die Unternehmen selber sind gefordert, einen Maximalbeitrag zur Senkung der Inzidenzwerte zu leisten und in ihren Betrieben genügend zu testen, Hygienemaßnahmen einzuhalten, Homeoffice anzubieten und auch über Impfmöglichkeiten nachzudenken.
„Wir als IHK werden den gesamten Prozess begleiten, stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und helfen auch, wenn die Kommunen einmal nicht weiterkommen sollten“, verspricht der Hauptgeschäftsführer.
„Manches haben wir schon gemacht“, ist Sonnebergs Bürgermeister Heiko Voigt zufrieden. So wurde im letzten Jahr bereits die Gewerbesteuer reduziert und stehe bereits der virtuelle Einkaufsmarkt. „Wir sind aktuell dabei einen Masterplan zum Wiederanfang in der Innenstadt anzufangen“, erklärt er. Die Pläne dafür habe man bereits in der Schublade. Jetzt werde aber erst einmal mit der Notbremse mit weiteren Einschnitten rechnen müssen. „Unser Tierpark wird dann leider wieder geschlossen“, bedauert nicht nur er. Sonntagsöffnungen und verschiedene Events trage man in der Stadt gerne mit. Allerdings müsse man hier auf die entsprechenden gesetzlichen Regelungen warten. „Und wir brauchen genügend Impfstoff“, fordert er. Nicht nur er hofft, dass der Selbstheilungsprozess der Wirtschaft so schnell wie möglich in den Gang kommt und man müsse die Daumen drücken, dass die Verluste nicht ganz so hoch ausfallen wie befürchtet.
„Man meint immer, dass Kommune und Wirtschaft zwei Bereiche mit unterschiedliche Inhalten sind“, sagt Lauschas Bürgermeister Norbert Zitzmann. Doch dem ist nicht so. Die Wirtschaft ist aber ein Teil einer Stadt oder Gemeinde. „Die Beiden gehören zusammen wie Geschwister“, meint er.
„Das finde ich total passend, denn wir sitzen alle in einem Boot“, stimmt Mike Stieler, Vorsitzender des Vorstandes der Sonneberger Sparkasse zu. Gemeinsam müsse man sehen, wie man jetzt aus der Krise herauskommt und dann auch so schnell wie möglich wieder vom Start wegkommt. „Jeder muss an seinem Platz seine Aufgaben erledigen, denn nur so wird uns ein gemeinsamer Start gelingen“, ist er sicher.
Das sieht auch der Föritztaler Bürgermeister Andreas Meusel so. Man hat heute sehr viele Ergebnisse erarbeitet und festgeschrieben. Diese müssen jetzt noch manifestiert und in den Stadt- und Gemeinderäten verabschiedet werden. Für ihn ist es ganz wichtig zusammenzuarbeiten, denn nur so könne man erreichen, dass die Wirtschaft vor Ort bleibe. „Wir als Kommunen müssen und nach besten Kräften bemühen, die Wünsche der Wirtschaft zu erfüllen“, blickt er voraus. Das sei sicher alles nicht einfach, aber gemeinsam werde es gelingen. „Aber es macht nur Sinn, wenn wir es schnell in Angriff nehmen“, betont Markus Bogoczek und alle in der Runde geben ihm Recht. Ob man es aber bis kommenden Montag schafft, damit der Pakt im Lauschaer Stadtrat zur Bestätigung vorliegen kann, wagen alle zu bezweifeln.