Vertreter von Eisenbahnbundesamt, Baufirma, Deutscher Bahn und Bundesverkehrsministerium suchen eine Lösung und setzen sich dafür an diesem Donnerstag in Berlin ein weiteres Mal zusammen. Der Gleisabschnitt ist Teil der künftigen Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Berlin und München in weniger als vier Stunden statt bisher in sechs Stunden verbinden soll.

Das Eisenbahnbundesamt (EBA) hat eine Gleisbett-Konstruktion auf dem rund 20 Kilometer langen Bauabschnitt Saale-Elster-Talbrücke bisher nicht zugelassen. Die Baufirma habe dort beim Gleisunterbau mehrerer Brücken eine «abgespeckte Variante» verbaut, die sich erheblich von herkömmlichen Konstruktionsweisen unterscheide und von anerkannten Regeln der Technik abweiche, teilte das Amt am Mittwoch mit.

Gemeint ist die Schicht zwischen Brücke und Gleis, die sogenannte Feste Fahrbahn. Laut EBA verzichtete die Baufirma darauf, den Beton wie üblich mit Stahlstäben zu versehen, die die Spannungen aufnehmen. Um eine Zulassung zu bekommen, müsse die Baufirma nachweisen, dass dies ebenso sicher ist wie die übliche Bauart.

Nach einem Bericht der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch) droht das Projekt aber wegen der Brücken in Thüringen finanziell und zeitlich aus dem Ruder zu laufen, weil hier ein Rück- und Neubau drohe. Das Bundesverkehrsministerium verwies auf die laufenden Gespräche. «Das Ergebnis dieser Beratungen ist abzuwarten.» Ein Zeitplan wurde nicht genannt. Die Bahn sprach von einem normalen Zulassungsverfahren. dpa