In Thüringen arbeiten zunehmend mehr Menschen im Rentenalter. Im vergangenen Jahr gingen im Freistaat 24.485 Männer und Frauen, die älter als 65 Jahre sind, einer Beschäftigung nach. Das zeigen Angaben der Landesarbeitsagentur in Halle. 2013 lag danach die Zahl der Beschäftigten mit Altersbezügen noch bei 21.132.

«Die Motivation für eine Beschäftigung im Rentenalter ist grundverschieden und individuell», sagt der Chef der Landesarbeitsagentur, Kay Senius.

Neben finanziellen Gründen blieben Rentner beispielsweise auch aus Freude an der Arbeit länger im Unternehmen. Zudem hätten Betriebe aufgrund des steigenden Fachkräftebedarfs ein Interesse daran, ältere Mitarbeiter in der Firma zu halten.

Derzeit sind laut Arbeitsagentur 4141 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Thüringen 65 Jahre und älter. Das seien 0,5 Prozent der Arbeitnehmer. Häufiger seien Ältere bei Minijobbern vertreten. «Knapp 17 Prozent der Minijobber haben bereits das Rentenalter erreicht», erklärte Senius. Obwohl die Gesamtzahl der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse sinke, sei bei den Minijobbern ein Zuwachs bei den Älteren zu beobachten.

Viele ältere sozialversicherungspflichtig Beschäftigte arbeiteten als Fachkräfte oder Spezialisten. Vor allem in leitenden Bürofunktionen, Gesundheitsberufen, aber auch bei Fahrzeugführern sind Senius zufolge Mitarbeiter im Rentenalter anzutreffen. Dagegen seien nur 15 Prozent der Beschäftigten jenseits der 65 in sogenannten Helfer-Jobs tätig. dpa