Reha-Patienten hätten beim Lauftraining mit einem Prototypen größere Fortschritte gemacht als beim herkömmlichen Training, sagte der Mediziner Gustav Pfeiffer von der m&i-Fachklinik in Bad Liebenstein (Wartburgkreis) am Mittwoch in Erfurt bei der Vorstellung des Roboters. Er wurde in einem dreijährigen Pilotprojekt von einem Forscherteam aus Ilmenau entwickelt. In der Klinik wurde der Prototyp erstmals erprobt.

In Deutschland erleiden jährlich etwa 250.000 Menschen einen Schlaganfall, der zu Lähmungen und oft zu lebenslanger Pflegebedürftigkeit führt. Nach der Akutbehandlung erhalten Schlaganfall-Patienten in der Regel eine frühzeitige Rehabilitation, zu der unter anderem ein Lauftraining gehört. Seit einigen Jahren experimentieren Kliniken dabei auch mit Geh-Robotern, die unmittelbar bei der Bewegung am Körper helfen.

Der Ilmenauer Roboter «Roreas» hingegen läuft mit Patienten gemeinsam bestimmte Wegstrecken ab und erkennt Pfeiffer zufolge, welche Strecke die Menschen zurücklegen und ob sie eine Pause brauchen. Dadurch könnten Patienten selbst besser einschätzen, welche Entfernungen sie bereits wieder bewältigen könnten, sagte der Mediziner.

Die Entwickler von der Technischen Universität Ilmenau und der MetraLabs GmbH Ilmenau unterziehen den Roboter nach der Erprobungsphase nunmehr weiteren Feinarbeiten. Ein obligatorischer Einsatz in Kliniken ist bislang nicht absehbar.

In das Forschungsprojekt flossen 1,5 Millionen Euro, davon eine Million Euro Fördergeld aus dem Bundesforschungsministerium.