Im vergangenen Jahr ist mehr Strom aus Windkraftanlagen in das Versorgungsnetz in Thüringen eingespeist worden als im Vorjahr. Windräder steuerten im vergangenen Jahr 3081 Gigawattstunden bei, wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte. Ein Jahr zuvor waren es 2653,4 Gigawattstunden.

Erneuerbare Energien machten damit insgesamt 64,3 Prozent des Gesamtstroms in Thüringen aus (6198,5 Gigawattstunden), wobei etwa die Hälfte davon auf Windkraft entfiel. Bei den konventionellen Energieträgern ging die eingespeiste Strommenge zurück - von 3817,3 Gigawattstunden im Jahr 2018 auf 3448,3 Gigawattstunden im vergangenen Jahr. Insgesamt sank die ins Netz eingespeiste Strommenge um 1,3 Prozent.

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) bezeichnete die Energiewende im Freistaat als «Erfolgsgeschichte». «Wir sind auf einem guten Weg, unser Ziel bis 2040 zu erreichen: Saubere, sichere und bezahlbare Energie komplett aus regenerativen Quellen», erklärte Siegesmund. Es brauche aber neue Impulse für den Ausbau der erneuerbaren Energien. Sie forderte die Streichung des sogenannten Solardeckels.

Wer Solarstrom ins Netz einspeist, bekommt Geld dafür. Dies gilt nach einer Bestimmung im aktuell gültigen EEG für neue Anlagen bis 750 Kilowatt aber nur, solange die gesamte installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen in Deutschland unter 52 Gigawatt liegt. Die Abschaffung dieser Regelung ist in der schwarz-roten Koalition eigentlich beschlossene Sache, lässt aber weiter auf sich warten.

«Ich appelliere an die Bundesregierung, die Ausbaubeschränkung aufzuheben – um wichtige Jobs in diesen Zeiten nicht aufs Spiel zu setzen, bei Projektentwicklern, in der Industrie, beim Handwerk und im Mittelstand», erklärte Siegesmund.

In Thüringen beträgt der Anteil des Stroms aus Photovoltaik-Anlagen 22,2 Prozent. Im vergangenen Jahr stieg die ins Stromnetz eingespeiste Leistung aus solchen Anlagen von 1297 Gigawattstunden im Jahr 2018 auf 1373,8 Gigawattstunden. dpa