Arnstadt - Draußen, am Werkstor, ist die Stunde der öffentlichen Bekenntnisse. Zuerst fährt die Ministerpräsidentin an die Schranke und steigt aus, um den wartenden Journalisten zu sagen, was sie den gut 1600 Beschäftigten der Bosch Solar Energy AG am Dienstag auf der Betriebsversammlung in Arnstadt gesagt hat. Eine Stunde später kommen auch Wirtschaftsminister Matthias Machnig (SPD) und Betriebsratschef Andy Poplawski aus der Veranstaltung. Da hat die Geschäftsführung vor der Belegschaft noch nicht gesprochen. Neues erwarten beide ohnehin nicht. Das Unternehmen hat vorher schon verkündet, dass es weiterhin alle drei Varianten für den Standort Arnstadt prüfe: Den Verkauf an einen Investor, die Verlagerung einer anderen Bosch-Produktion hierher oder den kompletten Verkauf. Gespräche liefen. Doch die Zeit drängt. Zum Jahreswechsel will Bosch aus dem Geschäft mit Solarzellen aussteigen, den teuer eingekauften Verlustbringer im Konzern endlich abschütteln. Bis zu einer Entscheidung jedoch hängt die Belegschaft, 1600 Menschen und ihre Familien, in der Luft.