Winterwetter in Deutschland Lange Staus auf Autobahnen wegen Schnee und Glatteis

red/

Das Winterwetter bremst weiter den Verkehr in Teilen Deutschlands aus. Auf manchen Autobahnen ging zeitweilig nichts mehr. Immerhin gab es vom Wetterdienst vorsichtige Entwarnung.

 
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Das Winterwetter sorgte für einen riesigen Stau auf der A3. Foto: dpa/Thomas Frey

Hunderte Menschen stecken stundenlang in Staus auf Autobahnen fest: Schnee und glatte Straßen haben in der Nacht zum Donnerstag zu erheblichen Behinderungen auf Straßen in Teilen Deutschlands geführt. Betroffen waren vor allem die Autobahnen 3, 4, 5 und 7. In Osthessen wurden die Menschen in kilometerlangen Staus von Rettungskräften mit Decken und heißen Getränken versorgt, wie die Polizei mitteilte. Am Vormittag entspannte sich die Lage. Indes hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) seine Unwetterwarnungen auf.

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In Hessen behinderten am Vormittag laut den Verkehrsmeldungen der Landespolizei auf mehreren Autobahnen querstehende Fahrzeuge den Verkehr. Meist waren aber nur einzelne Fahrstreifen gesperrt, so dass der Verkehr zumindest langsam rollte.

Noch am Morgen bezeichnete ein Polizeisprecher die Lage als „sehr problematisch“. Auf allen Autobahnen habe es kilometerlange Staus gegeben. Bereits am Mittwochabend ging nichts mehr: Mehrere Lkw blockierten auf vereisten Straßen die Fahrstreifen. Auf Bildern war zu sehen, wie Lastwagen auf verschneiten Fahrbahnen standen. Zu sehen war auch, wie Helfer auf Quads im Stau unterwegs waren, um den festsitzenden Menschen in den Fahrzeugen zu helfen.

Im Süden Nordrhein-Westfalens war am Morgen ebenfalls Geduld gefragt

Im Süden Nordrhein-Westfalens war am Morgen ebenfalls Geduld gefragt. Auf der A3 staute sich der Verkehr von Lohmar bis Bad Honnef über 20 Kilometer. „Aufgrund von feststehenden Lkws können zwar Pkws teilweise passieren, aber es ist eigentlich immer noch - ich sag’s mal vorsichtig - ein bisschen chaotisch“, sagte ein Polizeisprecher zur Situation auf der A3. Auf der A4 staute sich der Verkehr zwischen Düren und Aachen-Laurensberg in beide Richtungen über 20 Kilometer.

Auf der Autobahn 3 im nördlichen Rheinland-Pfalz ging die Polizei davon aus, dass etwa 2000 Menschen in dem Stau feststeckten. „Wir haben relativ früh angefangen, Heißgetränke zu verteilen“, sagte Tim Wessel von den Feuerwehren der Verbandsgemeinde Asbach. „Da waren Menschen dabei, die waren einfach froh, dass sie mal einen warmen Kaffee bekommen haben, weil sie schon vier Stunden im Stau standen.“ Bei einzelnen Fahrzeugen sei der Kraftstoff ausgegangen oder die Batterie habe versagt. „Da sind die Personen dann in Mannschaftswagen aufgenommen worden, damit sie im Warmen sitzen konnten“, so Wessel.

Zudem habe die Feuerwehr ein paar medizinische Notfälle versorgt. „Wir hatten etwa eine Unterzuckerung und eine Panikattacke, wo wir beruhigen konnten“, sagte der Sprecher. Auch für die Einsatzkräfte selbst habe es warme Getränke gegeben.

Bereits am Mittwoch waren Menschen in weiten Teilen Deutschlands auf glatten Straßen und Wegen ins Rutschen gekommen. Es gab bundesweit zahlreiche Unfälle. Ein größeres Chaos blieb aber aus. Am Donnerstagmorgen hab der DWD alle Unwetterwarnungen auf.

Bei der Bahn lief der Zugverkehr am Morgen ohne größere Störungen an

Das Niederschlagsgebiet verlagere sich am Donnerstag langsam von der Mitte in den Süden. „Die Gefahr von Glatteis durch gefrierenden Regen geht deutlich zurück“, teilte der Wetterdienst mit. „Im Süden sind die Beläge der Straßen und Wege aufgrund der Vorwitterung zu hoch für gefrierenden Niederschlag.“ Dort gehe der Regen in Schneefall über.

Bei der Deutschen Bahn lief der Zugverkehr nach Angaben einer Sprecherin am Morgen ohne größere Störungen an. Flugreisende brauchten mitunter aber noch Geduld. Am Frankfurter Flughafen wurden Hunderte Flüge annulliert. Mehr als 300 von insgesamt etwa 1000 Flügen seien gestrichen worden, sagte eine Fraport-Sprecherin. Der Flughafen in München kehrte zum Normalbetrieb zurück.

Einige Schulen blieben auch am Donnerstag - zum Beispiel im Landkreis Göttingen im Süden Niedersachsens. Der Kreis begründete die Entscheidung damit, dass eine reguläre Schulbeförderung nicht möglich sei. An den Schulen sollte allerdings eine Notbetreuung eingerichtet werden. Auch in Hessen im Landkreis Gießen und im Vogelsbergkreis bestand laut Pressemitteilung vom Mittwoch keine Präsenzpflicht. Der Werra-Meißner-Kreis empfahl Schulen den Distanzunterricht. Zahlreiche Schulen im Main-Kinzig-Kreis hatten nach Angaben des Kreises ebenfalls den Präsenzunterricht am Donnerstag abgesagt.