Das könnte sich schon bei der nächsten WM in Lake Placid ändern. Buckwitz-Anschieberin Vanessa Mark betonte, "man kann nicht sagen, dass die anderen nicht konkurrenzfähig sind. So eine Kaysha Love oder Elana Meyers Taylor, die nach zwei Kindern wiedergekommen ist, entwickeln sich super". Und zum guten Material gehören dann auch immer noch gute Starts und die Fahrkünste der Pilotin.
"Kein Aufbau von langfristigen Topstrukturen"
Spies verwies auf die viel besseren Reserven anderer Nationen beim Scouten aus der Leichtathletik: "Die kommen nicht von allein, die muss man holen." Dafür sei systematische Arbeit unabdingbar. "Als wir 2014 bei Olympia in Sotschi leer ausgegangen sind, haben wir intensiv an Strukturen im Nachwuchs zusammen mit der Leichtathletik bundesweit gearbeitet. Dazu in mehreren Schritten das Material sowohl mit der FES als auch zwischenzeitlich mit Wallner optimiert. Diese Möglichkeiten haben andere Nationen auch", sagte Spies.
Problem sei jedoch, dass viele Toptrainer im olympischen Vier-Jahres-Rhythmus das Team wechseln und somit nicht langfristig Topstrukturen aufbauen. So haben die Schweizer mit dem Milliardär Peter Spuhler und seiner Bahnbau-Firma Stadler Rail den wohl zahlungskräftigsten Sponsor im gesamten Weltcup-Zirkus. Doch die untereinander zerstrittenen Vereine in der Schweiz und das ständige Hineinreden bei der Verbandsspitze von Swiss Sliding, die in den vergangenen Jahren mehrfach wechselte, verhinderten bislang eine ähnliche Dominanz der Eidgenossen wie einst in den 70er und 80er-Jahren.