Werra-Bote Sanierter Ziegensteg ist wieder begehbar

So gut wie abgeschlossen sind die Sanierungsarbeiten an der historische Brücke Ziegensteg in Wasungen. Die noch ausstehenden Restarbeiten werden erledigt, sobald es das Wetter zulässt.

 
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Wasungen - Gute Nachrichten hatte Wasungens Sanierungsberater Jens Weisheit zur jüngsten Sitzung des Grundstücks- und Bauausschusses des Wasunger Stadtrates mit im Gepäck: Die Sanierungsarbeiten an der Brücke Ziegensteg im Zentrum der Fachwerk- und Karnevalsstadt sind größtenteils erledigt. Die historische Brücke über den zugeschütteten Mühlgraben ist damit seit dem 27. Dezember wieder begehbar.

Die Zeit drängte: Bis Jahresende mussten, geschuldet den fristgebundenen Fördermitteln, die Arbeiten auf jeden Fall abgeschlossen sein. So wurde der Ziegensteg komplett demontiert, um anschließend mit den alten Steinen wieder aufgebaut zu werden. Einige der Sandsteine mussten zudem ausgetauscht werden. Die Instandsetzung hatte Mitte des Jahres begonnen. 120 800 Euro Fördermittel bekamen die Wasunger dafür vom Land. Die restlichen knapp 57 000 Euro musste die Stadt als Eigenanteil aufbringen. Mit dem Ergebnis zeigte sich Jens Weisheit überaus zufrieden. Neben der eigentlichen Brücke seien auch die Übergänge zu den angrenzenden Straßen fachgerecht hergerichtet, gepflastert oder asphaltiert worden, sodass die Arbeiten auch für die Anwohner in der Kaffeegasse und im Obertor eine Verbesserung mit sich bringe, so der Leiter des Sanierungsbüros der Stadt. Zu den noch verbleibenden Arbeiten zählte er die Reinigung der Fahrbahnoberfläche über die Brücke sowie ein Anstrich des an beiden Seiten angebrachten Geländers. Dieses ist derzeit nur feuerverzinkt - mit der Gestaltung in anthrazit wird das Geländer an die Farbgebung der vor Ort befindlichen Poller angepasst.

Die aus Sandsteinquadern errichtete Bogenbrücke in der Form zweier Bögen stammt aus dem Jahr 1664. Der Ziegensteg hat eine Spannweite von 4,70 Meter, eine Gesamtlänge von 16,2 Metern, eine Breite von knapp 3,6 Metern und überquerte einst den durch die Stadt fließenden Mühlgraben. Schon im 14. Jahrhundert gab es an dieser Stelle eine Brücke über einen Wassergraben, der auch Bestandteil der damaligen Stadtbefestigung war. Hier führte einst ein Hirte seine Ziegen aus der Stadt zur Weide, weshalb die Brücke im Volksmund Ziegensteg genannt wurde. In den 1960er Jahren fuhr ein Panzer über die schmale Brücke und beschädigte sie schwer. Sie wurde aber wieder instand gesetzt. 1984 verrohrte man den Mühlgraben, das Wasser fließt seither unterirdisch weiter. Das unter Denkmalschutz stehende Bauwerk blieb trocken stehen - und so wird es nach Abschluss aller Sanierungsarbeiten auch künftig bleiben. tih

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