Wasungen - Wer nach dem Wirbel um den "Balkan-Express" beim Karnevalsumzug am Samstag in Wasungen dachte, der traditionelle Aschermittwoch-Gottesdienst in der Stadtkirche würde verlaufen wie anderenorts ein politischer Aschermittwoch, der wurde enttäuscht. Pfarrer Stefan Kunze, der dieser Tage mit "markigen Worten" seinem Unverständnis über eine Anzeige gegen die oben genannte Umzugsgruppe wegen Volksverhetzung Luft gemacht hatte, bediente sich leiser Töne. Grenzwertige Narrenfreiheit, Bildauslese des MDR, die Verärgerung der Bürger - all das ließ der Pfarrer geflissentlich nur zwischen den Zeilen anklingen. Am Aschermittwoch sei eben nicht - wie in einem rheinischen Karnevalsschlager behauptet - alles vorbei. Zumindest nicht in Wasungen. Nicht in diesem Jahr. Der 481. Karneval sei ein in vielerlei Hinsicht besonderer gewesen.