Welkershausen feierte Sommerhitze machte Brunnen zum Star

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Samstagabend war ganz Meiningen am Feiern. Aus allen Ecken klang Musik. Auch aus dem nördlichen Stadtteil Welkershausen, dessen Einwohner bei prächtigstem Sommerabendwetter ihr 8. Brunnenfest feierten.

 
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Es gibt nicht viele größere Ereignisse im kleinen Ortsteil Welkershausen. Das alljährliche sommerliche Brunnenfest gehört, dem Freizeitverein sei Dank, seit einigen Jahren dazu. Am vergangenen Wochenende feierten die Welkershäuser bereits zum achten Mal ihr Straßenfest rund um den reaktivierten historischen Brunnen, der natürlich fürs Fest wieder ganz besonders herausgeputzt worden war. Vor allem Uwe Köhler hatte den Wasserspender noch einmal schick fürs Fest gemacht – die Säule gestrichen und das Becken gemeinsam mit weiteren Vereinsmitgliedern gereinigt. In diesem Jahr, bei den aktuell schon tropischen Temperaturen, war der Brunnen nicht nur der optische Mittelpunkt, sondern sorgte auch für Abkühlung. Vor allem die Kinder, die immer gern mit Wasser planschen, machten sich am Sonntagnachmittag einen Spaß daraus, sich an dem namensgebenden Brunnen mal so richtig auszutoben und ihn gebührend in den Mittelpunkt des Geschehens zu rücken. Die Kinder standen Schlange davor und spritzten sich gegenseitig mit Wasserpistolen und Wasserbomben nass. Zeitweilig hätte man denken können, dass es in Welkershausen geregnet hat, so nass war die Straße.

Los ging das Brunnenfest wie immer schon am Samstagabend. Das Wetter spielte den Organisatoren vom Freizeitverein und ihren Helfern hervorragend in die Karten. Der Bilderbuch-Sommerabend unter freiem Himmel sorgte für einen gut gefüllten Festplatz und großartige Stimmung. Die Straße wurde erneut zur Tanzfläche, der bestellte DJ hatte ein großes Repertoire von Rock und Pop über Oldies bis zu Schlagern mitgebracht und animierte die Brunnenfestgäste immer wieder zum Tanzen. Auch konnten sie sich ihre Wunschmusik bestellen.

Der Freizeitverein nutzte den Anlass auch dazu, den mit Hilfe des Ortsteilbudgets umgestalteten Wendeplatz einzuweihen. Beim Bändchen-Durchschneiden hatte man auf Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder gehofft, der sich auch ankündigte, sich dann aber doch entschuldigen ließ. So schritt der Vorstand des Freizeitvereins selbst zur Tat, um das traditionelle Übergabe-Bändchen zu durchtrennen und die neue überdachte Sitzgruppe auf dem kreisrunden Platz in Besitz zu nehmen.

Erstaunlich und auch ermutigend ist für die Gastgeber vom Freizeitverein alle Jahre wieder, wie viele ehemalige Welkershäuser den Weg zu ihrem Brunnenfest finden, um alte Bekannte und Freunde zu treffen, Altes und Neues zu erzählen und zusammen zu lachen. Denn genau das ist eines der Anliegen, die der Verein mit diesen Veranstaltungen verfolgt: Es geht darum, die Identität von Welkershausen zu bewahren und den Zusammenhalt derer, die sich Welkershausen verbunden fühlen, zu stärken. Zu diesen Ehemaligen, die begrüßt werden konnten, gehörte zum Beispiel der gebürtige Welkershäuser Manfred Bickel. Sehr gefreut haben sich die Gastgeber auch, dass sich Jürgen Behm, der lange das Gasthaus „Zur guten Quelle“ in Welkershausen betrieben hatte, unter den Gästen befand. Gerne erinnern sich die heute Erwachsenen an ihre Kindertage zurück, als sie in der Gaststättentür standen und eine Kugel Vanille- und eine Kugel Pistazieneis bei ihm bestellten. Überhaupt sind solche Feste eine gute Gelegenheit, solche Erinnerungen und damit ein Stück Dorfgeschichte am Leben zu halten. Denn ein bisschen fühlen sich die Welkershäuser auch heute noch als dörfliche Siedlung am Stadtrand, wo jeder jeden kennt.

So sehr das Wetter am Samstag zum Gelingen beitrug, so abträglich war die Hitze dem Familienfest am Sonntagnachmittag, denn sie bescherte recht wenige Besucher. Es war halt doch eher Schwimmbadwetter. Trotzdem haben sich die Welkershäuser den Spaß und die Laune nicht verderben lassen. Vor allem die Kinder tollten nach Herzenslust herum. Immerhin haben sich auch viele Welkershäuser Kuchen von der Kuchentheke geholt und mit nach Hause genommen.

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