Weihnachtsbäume ade So lodert’s zu den Knutfesten im Kreis

Norbert Kleinteich, Manuela Luther und Sibylle Lottes

Ob im Norden oder im Süden des Landkreises Sonneberg – da und dort sind am ersten Wochenende im neuen Jahr die ausgedienten Weihnachtsbäume in Flammen aufgegangen.

 
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Nein, der 7. Januar ist es es eigentlich nicht, an dem die Nordländer den Sankt-Knuts-Tag feiern. Vielmehr ist für Schweden, Finnen und Norweger der 13. Januar der letzte Tag der Weihnachtszeit. Aber hierzulande scheint man es zwar mit der übernommenen Tradition der Skandinavier ziemlich ernst zu nehmen, dafür aber eben weniger genau mit dem Datum. Und so kommt es, dass die einen ihr Knutfest und somit die Entsorgung der Weihnachtsbäume am Wochenende zuvor und die anderen dann an dem danach begehen.

Hoch oben im Landkreis in Neuhaus am Rennweg hatte am Samstagabend etwa der Traditionsverein Schmalenbuche im gleichnamigen Ortsteil allerhand zu tun. Dort wurden bei Vollmond insgesamt 120 der abgeschmückten und beim hiesigen Baumarkt übrig gebliebenen Nadelholzgewächse dem Feuer geweiht. John Kirchner hatte einen Teil der Bäume tagsüber per Traktor eingesammelt und somit ausreichend Brennmaterial für das Feuer geliefert, an dem sich die Neuhäuser äußerlich aufwärmen konnten. Innerlich ist das dann mit manchem Getränk geglückt – ob Glühwein oder Obstler mit einem Stück Birne drauf – oder auch mit einer warmen Mahlzeit in Form von Soljanka oder Bratwürsten. Letztere hatten ein paar Kilometer weiter im nächsten Neuhäuser Ortsteil Steinheid auch die Mitglieder von Feuerwehr und Feuerwehrverein für die Knutfest-Besucher organisiert. Getränke gab’s obendrein und natürlich allerhand Bäume fürs lodernde Feuer vorm Gerätehaus. An die 50 sind am Samstagabend darin gelandet.

Auf den Baum genau lässt sich die lodernde Quelle des Knutfest-Feuers im Frankenblick-Ortsteil Mengersgereuth-Hämmern nicht beziffern. Wohl aber darauf, dass die hiesigen Feuerwehrler am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag insgesamt vier kleine Lkw-Ladungen voller ausrangierter Nordmanntannen, Fichten und Kiefern im Ort eingesammelt haben. Auf dem ehemaligen Schulhof neben dem Feuerwehrdepot ist dann einer nach dem anderen nadelnden Gesellen ins gegen 16.30 Uhr entfachte Feuer geworfen worden – unter den Augen zahlreich erschienener kleiner und großer Besucher.

Gut besucht war ebenfalls am Samstag das Knutfest in Heubisch. Zum 15. Mal hat das auf der Heubischer Partymeile am Sportplatz stattgefunden. Am Vormittag wurden die ausgedienten Tannenbäume vom hiesigen Feuerwehrverein eingesammelt und zum Festplatz transportiert. Dort entzündete am Nachmittag die aktive Wehr das aufgeschichtete Feuer. Im Anschluss gab es die sogenannten Knutgames mit mehreren Disziplinen. Zuerst traten die Kinder im Weihnachtsbaumweitwurf, im Ringwurf und im Glaskugelzielwurf an. Ihnen folgten die Frauen und Männer in separaten Durchgängen beim Weihnachtsbaumweitwurf. Der Feuerwehrverein und eine Oberlinder Spielzeugfirma sponserten die Preise für die Kids und die Erwachsenen, die es dann bei der großen Siegerehrung gab. Für heiße und kalte Getränke sowie Bratwürste und Pfannkuchen war ebenfalls gesorgt. Die Dorfbewohner und Gäste freuten sich, nach der zweijährigen Coronazwangspause endlich wieder feiern zu können. Feuerwehrvereinschef Michael Scheler dankt der aktiven Wehr, seinen Vereinsmitgliedern und dem Sportverein Blau-Weiß Heubisch für die Unterstützung.

Wo’s heuer sonst noch knistert

Ernstthal
Am 14. Januar ab 16 Uhr findet das Weihnachtsbaumverbrennen an der Feuerwehr statt. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Jeder selbst mitgebrachte Baum wird mit einem Glühwein gratis belohnt. Am 13. Januar werden alle gut sichtbar an der Straße liegenden Bäume eingesammelt.

Piesau
Zum Weihnachtsbaumverbrennen bitten Feuerwehr und -verein Piesau am 14. Januar auf den hiesigen Dorfplatz – und zwar angelehnt ans Gründungsjahr des Glasmacherortes um 16.22 Uhr. Auch hier gilt: Tags zuvor an der Straße platzierte Bäume werden abgeholt. Wer seinen nadelnden Gesellen am Samstag selbst vorbeibringt, darf sich über einen Glühwein gratis freuen.

Neufang
Den 14. Januar hat man sich auch in Neufang fürs Knutfest ausgesucht. Das beginnt um 18 Uhr auf dem Vereinsgelände. Verhungern und verdursten muss dort niemand. Für alles ist gesorgt – etwa fürs Zubereiten von Stockbrot. Und auch dort gilt: Wer den Baum selbst ranschleppt, wird mit einem Getränk gratis belohnt.

Neuhaus-Schierschnitz
Auf dem Festplatzgelände am Freibad steht ebenfalls am 14. Januar die Knutfest-Erstauflage des neu gegründeten Vereins „Oldtimerfreunde Föritztal“ an – von 16 bis gegen 20 Uhr. Fürs leibliche Wohl wird gesorgt sein.

Schalkau
Um 17 Uhr startet am 14. Januar auf dem Schießhausplatz das Knutfest in Schalkau. Die Weihnachtsbäume in der Stadt werden am selben Tag ab 9.30 Uhr eingesammelt. Wer sich das Geld für einen am Feuer angebotenen Glühwein – im Angebot sind auch andere Getränke und Speisen – sparen möchte, nimmt seinen Baum selbst in die Hand.

Rauenstein
Aus der Knutfest-Reihe tanzen die Rauensteiner. Dort gehen die Weihnachtsbäume erst am 21. Januar in Flammen auf – und zwar ab 18 Uhr auf dem Kleinsportfeld neben der Grundschule. Ab 18. Januar können die Bäume auf dem Festgelände geparkt werden. Aufgetischt wird etwa Erbsensuppe aus der Gulaschkanone.

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