Weidenflechten in Breitungen Altes Handwerk ausprobiert

Annett Recknagel

Das Weidenflechten in der Breitunger Basilika kam sehr gut an. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, sich Unikate für den Garten und zur Hausdekoration selbst herzustellen.

 
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„Es gab schon Weidenflechten, da saßen wir im Freien“, erinnerten sich Cornelia Reum und Sabine Gaska. Die Neuauflage nach der Coronapause aber musste unterm Dach der Breitunger Basilika stattfinden. Schuld war der Dauerregen. Wobei Wasser für die geschnittenen Weiden sehr gut ist. Aber Cornelia Reum hatte vorgebeugt. Das Bastelmaterial war bestens gewässert. Nur so lässt es sich leicht biegen. Und die Teilnehmer des Nachmittags sollten sich schließlich nicht zu sehr abmühen müssen.

Ideen zum Verarbeiten der Weiden gab es jede Menge. Schnell waren die Bündel ins Innere der Basilika geschafft. Cornelia Reum verteilte zusätzlich Draht. Gartenscheren und andere Arbeitsgeräte hatte ein jeder mitgebracht. Der Phantasie war beim Basteln keine Grenzen gesetzt. Etliche hatten sich für dekorative Gartenstecker entschieden. Hier entstanden kleine Fische, dort Kugeln und Kränze für die Türen. Hingucker und Unikate sind diese Handarbeiten auf jeden Fall.

Angefertigt wurden sie so wie man das früher tat. Weidenflechten ist ein altes Handwerk, das in Breitungen seit geraumer Zeit gepflegt wird. Körbe aus Weidenruten sind in Breitungen allseits bekannt. Deren Anfertigen verlangt viel Fingerfertigkeit. „Die Ruten dürfen beim Flechten nicht brechen, sondern müssen schonend in Form gebracht werden“, erklärte Cornelia Reum. Sei man mit der Technik vertraut, entstünden garantiert Unikate. Die Weide ist eng mit menschlicher Kultur verbunden. Das Arbeiten mit Weiden ist eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten. Zudem sind die Weiden ein einheimisches Produkt.

In Breitungen hat man vor einigen Jahren begonnen, solch ein Angebot um die Osterzeit einzuführen. Geflochten wurde schon im Freien – aber auch im Museum. Und jetzt eben in der Basilika. Cornelia Reum wies in diesem Zusammenhang auf die Nachhaltigkeit hin. „Früher haben viele Männer als Korbflechter gearbeitet – und das war eine recht schwierige Tätigkeit“, gab sie zu Bedenken.

Material lag diesmal ausreichend bereit. Insgesamt zehn Bündel an Weiden warteten darauf, verarbeitet zu werden. Bauhofmitarbeiter hatten ausreichend geerntet. Wie immer waren die Weiden entlang der Bußhofstraße beschnitten worden und einfach ideal für Flechtaktionen. Bei dem Ertrag soll in den Osterferien eine zweite Aktion für Kinder stattfinden. Am Sonntagnachmittag waren einige von ihnen schon dabei und halfen tüchtig mit.

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