Wassersport in Steinach Ein Sommer zum Abtauchen

Doris Hein

Steinachs Tauchsportler sprechen von einem Supersommer – nicht nur wettertechnisch, auch mit Blick auf den Nachwuchs im Landkreis Sonneberg.

 
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Bei den Öffnungszeiten zu den Freibädern in der Region sind sie nicht zu finden. Und doch haben die Steinacher ein idyllisch gelegenes Freibad am Hang unterhalb des Fellbergstadions. Genutzt wird es vom Verein „Tauchsport Steinach 67“, der es zu diesem Zweck seit 15 Jahren von der Stadt gemietet hat. Die aktuell mehr als 50 Mitglieder im Alter von sechs Jahren bis jenseits der 80er Marke sind jedoch nicht nur für Spaß und Freizeitgestaltung im Bad zu finden. Vielmehr investieren sie jede Menge Zeit und Mühe, um das Areal in Schuss zu halten.

So wurde im Frühjahr das Becken gesäubert und ausgekärchert – wie schon in den vergangenen Jahren mit Unterstützung durch die Steinacher Jugendfeuerwehr. Anschließend haben zahlreiche Mitstreiter das Becken neu verfugt und mit blauer Schwimmbadfarbe gestrichen. Die Stadt Steinach hatte mit einem Zuschuss von 800 Euro rund die Hälfte der Ausgaben für den Anstrich übernommen.

„In der Coronazeit wurden wir allerdings extrem ausgebremst“, bedauert nicht nur Vereinsvorstand Andreas Zapf. Keine Veranstaltungen wie etwa das beliebte Schnuppertauchen, bei dem man sich als Verein präsentieren und neue Mitglieder werben konnte. Kein normaler Schwimm- oder Tauchunterricht. „Trotzdem haben wir weitergemacht“, so Zapf, „in Kleinstgruppen und mit Einzelunterricht.

Die Mühe hat sich gelohnt. Dieser Tage legten die drei jüngsten Vereinsmitglieder Lonni, Armin und Levi erfolgreich ihre Prüfungen fürs Schwimmabzeichen Stufe 1 beziehungsweise das Seepferdchenzeugnis ab.

Der Verein gratulierte mit gläsernen Delfinen und Seepferd. Zwei Taucherfiguren aus Glas überreichte Zapf an Paul Hermann und Eric-Seymen Wurmehl. Die beiden Jugendlichen hatten kürzlich das Bronze-Tauchbrevet geschafft. Das Tauchen habe ihn schon als Kind im Fernsehen beeindruckt, erzählt Paul. Deshalb habe er auch, auf der Suche nach einer sportlichen Freizeitbeschäftigung, einen ersten Tauchgang im Bad absolviert. Eric und er kennen sich seit dem Kindergarten und haben gemeinsam die Ausbildung in Angriff genommen. Da gab es Übungstauchgänge im heimischen Bad bis zu vier Metern Tiefe, Tarierungs- und Atemübungen. Sie haben gelernt, welche Varianten der Ausrüstung wofür nötig sind, kennen sich nun mit Neoprenanzug, Jacket, Flasche, Regler, Brille, Flossen und mehr aus.

Für tiefere Tauchgänge haben sie etwa in Lehesten geübt, wo ihnen Tauchlehrer Hartmut Hess aus Gräfenthal schließlich auch die Prüfung abgenommen hat – inklusive Tieftauchen, Reglerwechsel, Retten und Bergen und anderer Aufgaben. Auch diverse Taucherregeln haben die beiden verinnerlicht, vor allem den Satz: „Tauche niemals alleine!“.

„Tauchen zu lernen war eine gute Idee“, lautet Pauls Resümee, der als Taucher einmal Korallenriffe genau in Augenschein nehmen möchte.

„Unsere Mitglieder haben ganzjährig Zugang zum Bad“, betont der Vereinsvorstand. Der harte Kern nutze es deshalb sogar zum Eisbaden. Auch für die Taucher soll der Winter genutzt werden – zur Vertiefung der theoretischen Kenntnisse. Im kommenden Jahr würde man gerne wieder zum Schnuppertauchen einladen und hofft zudem auf weiter steigendes Tauchinteresse bei der Jugend…

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