Stefanie Krautz, die zuständige NABU-Projektbetreuerin, hat in all den Jahren die Geduld nicht verloren und hartnäckig an der Umsetzung festgehalten. Nicht das Setzen des Elektro-Weidezauns, das Anlegen des Fluthügels, die Verlegung von Wasser- und Stromleitungen sowie der Wegebau waren das Problem. Vielmehr nahmen die Absprachen mit den vielen eingebunden Akteuren jede Menge Zeit und Nerven in Anspruch. Werraquerung, Kiesabbau, Vogel- und Naturschutzgebiet, Besitzverhältnisse, Landwirtschaft – alles musste unter einen Hut gebracht werden, um ein Ziel zu erreichen: Die 60 Hektar Feuchtwiesen mit seltenen Pflanzen und Tieren sowie Binnensalzstellen so zu pflegen, dass der Lebensraum erhalten bleibt. Weil die Pflege mit großen Maschinen nicht mehr bis in die sumpfigen Bereiche der Aue erfolgen konnte, nahm die Verschilfung stark zu. Das führte wiederum dazu, dass wichtige Fördermittel für die Pflege des Naturschutzgebietes verloren gingen. Nun übernehmen die 18 Wasserbüffel die Pflege. Die robusten Tiere, die es im Sommer schön kühl mögen, können minderwertiges Futter wie Schilf und Rohrkolben gut verwerten. Martin Schmidt, der Landesvorsitzende des NABU Thüringens, freut sich: „Das Gebiet darf sich nun in Ruhe entwickeln und wird bald ein Leuchtturm für die Artenvielfalt und naturschutzgerechte Nutzung sein.“ Apropos Turm: Die geplante Aussichtsplattform, mit der man das Naturprojekt für die Bürger erlebbar machen will, ist noch nicht gebaut. Das musste in ein Folgeprojekt verschoben werden.