Neue Wege gehen, Kirche moderner gestalten und sogar vermarkten, das haben die Walldorfer, allen voran die Mitglieder des Kirchenburgvereins erkannt. Sie sind mit ihrem Konzept weit über die Landesgrenzen hinaus erfolgreich. Bei dem schweren Brand am 3. April 2012 wurde die Kirche vollständig zerstört. Für die Walldorfer und die ganze Region war das ein schwerer Schicksalsschlag. Während des Wiederaufbaus gab es Überlegungen, eine Kirche entstehen zu lassen, die Religion, Geschichte, aber auch Zeitgeist vereint. Das Ergebnis ist mehr als gelungen. Ein lichtdurchfluteter Raum mit Holzplanken an Kanzel und Decke erinnert an die Arche Noah. Die frei stehende Orgel, die platzsparend neben dem Eingang zu finden ist, sorgt für Staunen schon beim Betreten des Gebäudes. Bleiverglaste Fenster zeigen Menschen, Tiere, Blumen, Bäume, aber auch Skelette, die Hinweise auf die Grabungsfunde geben sollen. Die aus dem Brand aufgehobenen verkohlten Holzbalken bilden das Gerüst des Taufbeckens und des Altars. Aber auch vor der Kirche weisen diese Brandelemente als Zeitzeugen auf das einschneidende Ereignis hin.