Stadthalle dient als Notunterkunft
Zudem diente die Stadthalle in Treuenbrietzen als Notunterkunft. Eine etwa 80-jährige Frau, die sich dort in Sicherheit gebracht hatte, wirkte am Sonntagnachmittag sichtlich mitgenommen. Das Schlimmste sei, wenn man sein Haus verlassen müsse, den Schlüssel umdrehe und nicht wisse, ob es morgen noch existiere, sagte sie im Gespräch mit einem dpa-Reporter.
Treuenbrietzen mit insgesamt 7500 Einwohnern hat etwa ein Dutzend Ortsteile. Insgesamt breitet sich die Stadt über eine Fläche von mehr als 200 Quadratkilometer aus. Zum Vergleich: Berlin hat knapp 900 Quadratkilometer.
Die Ortsmitte war am Sonntagnachmittag fast menschenleer, wie ein dpa-Reporter berichtete. In der Luft lag ein leichter Schmorgeruch. Am Kreisverkehr an der B102 war eine Polizeisperre aufgebaut. Fahrzeuge des Technischen Hilfswerks fuhren mit Blaulicht durch den Ort. Ein blauer Wasserwerfer der Polizei war zur Unterstützung der Löscharbeiten angerückt. Die Feuerwehr war mit großen Löschwagen in Richtung der abgesperrten B102 unterwegs. Dahinter fuhr eine Kolonne des Deutschen Roten Kreuzes mit mehreren Transportern.
Munition im Boden erschwert Löscharbeiten
Der Kampf gegen die Flammen ist in dem Gebiet besonders schwierig: Weil im Boden eines ehemaligen Spreng- und Übungsplatzes Munition und Kampfmittel liegen, kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran. Geht das Feuer durch die Fläche, kann im Boden versteckte Munition hochgehen. Hubschrauber der Bundeswehr nahmen deshalb in Dutzenden Löschflügen Zehntausende Liter Wasser aus einem nahen Baggersee auf und löschten von oben.
Der zweite Waldbrand bei Beelitz wütete im selben Landkreis Potsdam-Mittelmark. Nach Angaben von Bürgermeister Bernhard Knuth hatte es sich bis zum frühen Abend auch dort auf 200 Hektar ausgebreitet - dieselbe Größenordnung wie bei Treuenbrietzen.
Einige Straßenzüge seien bereits evakuiert, sagte Knuth. Zudem seien Bewohner anderer Straßen aufgefordert worden, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. „Wir hoffen, dass die Ausbreitung zum Stoppen kommt und wir letztlich erfolgreich das Feuer bekämpfen können“, sagte Knuth. Der Wind habe sich inzwischen ein bisschen gelegt und es gebe nicht mehr ganz so starke Böen.