Schönbrunn-Giech-Lichtenfels-Sonneberg. Niederer Adel zwischen Obermain und Schiefergebirge“, ist Thema eines Vortrages, zu dem die Bezirksgruppe Lichtenfels des Geschichtsvereins Colloquium Historicum Wirsbergense (CHW) am Donnerstag, 13. April, 19.30 Uhr in die Lichtenfelser Synagoge einlädt. Einblicke in die Regionalgeschichte am Übergang vom Hoch- zum Spätmittelalter wird an diesem Vortragsabend der Sonneberger Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein vermitteln. In Lichtenfels und Sonneberg sieht man heute Kreisstädte in Oberfranken und Thüringen, Giech bringt man noch mit einer Burganlage in Verbindung und bei Schönbrunn muss man schon dazusagen, dass der heutige Bad Staffelsteiner Stadtteil gemeint ist. Im 12. und 13. Jahrhundert waren dies aber auch die Namen niederadliger Familien, die zwischen Obermain und Schiefergebirge eine mitunter nicht ganz unwichtige Rolle spielten. Sie gehörten den – ursprünglich unfreien – Dienstadel an, der sogenannten Ministerialität. Ihre Herren waren die Grafen von Andechs und Herzöge von Meranien, aber auch die Bischöfe von Bamberg. Derweil blieb die soziale Spannweite innerhalb der Ministerialität sehr groß, reichte vom dörflichen Güterverwalter, über militärischen Gefolgsmann bis hin zum Befehlshaber über Burgen und Stadt-Schultheiß. Seit der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert verzweigte sich die Familie Schönbrunn in verschiedene Linien, die sich jeweils nach ihren Ansitzen benannten. Dass es sich bei den Schönbrunn und ihren Nachfolgern wenigstens in Teilen um eine Spitzengruppe handelt, zeigt eine nähere Betrachtung. In Lichtenfels stellten sie unter den Meraniern und später den Bamberger Bischöfen den Stadtschultheiß, ein Angehöriger der Familie von Lichtenfels war Verwalter und Landrichter des letzten Meraniers in Burgund. Die von Sonneberg schickten einen Sohn ins Bamberger Domkapitel, während dessen jüngerer Bruder ein Zisterzienserinnenkloster gründete. Die Reste einer kleinen Niederungsburg bei Schönbrunn, eine Wallanlage, die sog. „Kappel“, sowie die spätere Burg Sonneberg gehen auf diese Familien zurück, während in Lichtenfels davon auszugehen ist, dass die gleichnamige Familie dort über angemessene Ansitze verfügte.