Fahrt aufnehmen sollen die Maßnahmen im Zuge des Dorferneuerungsprogramms in Viernau, die heuer ins zweite Jahr geht. So werde der Umbau des Kindergartens fortgesetzt und die Neugestaltung des Platzes der Deutschen Einheit in Angriff genommen. In diesem Zusammenhang steht erneut die neue Ruhezone in der Forststraße auf der Agenda, die wegen der möglichen Umsetzung des sogenannten Schafbrunnens für Diskussionen sorgte.
Weiterhin könnte die Neugestaltung des einstigen Schul-Areals auf dem Kirchberg vorangetrieben werden, die mit einem Teilabriss des maroden ehemaligen Schulgebäudes beginnen soll. Auch mit der Umgestaltung des Friedhofes in der Kernstadt hat die Verwaltung 2021 ein Großprojekt begonnen, dass sie in den vergangenen Jahren immer wieder vor sich hergeschoben hatte. Ein Thema, dass nicht nur ältere Bürgerinnen und Bürgern durchaus bewege, so der Stadtchef. Vor allem die geplante barrierefreie Neugestaltung des Parkplatzes und des Zugangs in der Wolffsstraße werde von vielen sehnsüchtig erwartet. Ein weiteres, wenn auch unfreiwilliges Vorhaben, wird der Neubau der maroden Brücke an der Feuerwehr in Unterschönau. Wie sich bereits in den Planungen abzeichnete, sorgen die strengen gesetzlichen Vorgaben an solche Bauwerke dafür, dass aus der Sanierung der relativ kleinen Brücke ein teures Großprojekt werden könnte.
Auch kulturell und in Sachen Identitätsstiftung soll sich einiges tun, kündigt Böttcher an. So freue er sich zum Beispiel über die Fortschritte der neuen Dauerausstellung im Metallhandwerksmuseum. Im Vermächtnis der vergangenes Jahr viel zu früh verstorbenen Museumsleiterin, Veronika Jung, soll es in Kürze eine erste Teileröffnung geben. Das Museumsteam sowie einige Ehrenamtler, wie die bisherige Bauamtsmitarbeiterin, Andrea König, führen Jungs Werk weiter. Die Ausstellung soll den Titel „Ons Schdaaimicher - Geschichte und Geschichten“tragen. „Optimistisch bin ich, dass wir auch dieses Jahr die Sanierung unserer Ruine Hallenburg fortsetzen und damit vorerst zum Abschluss bringen können“, sagt Böttcher. Auch das eine Maßnahme, die mehrere Jahre auf Eis lag, was zuletzt zu einem Sanierungsstau führte und mit einer zeitweisen Sperrung des Wahrzeichens verbunden war.
Kein weiteres Porzellan mag er offenbar vorerst auf dem Knüllfeld zerschlagen, für das derzeit ein B-Plan in Vorbereitung ist. Im Ausblick auf das laufende Haushaltsjahr hat der Stadtchef das Thema ausgespart.
Voraussetzung für all diese Maßnahmen sei aber die Zustimmung im Stadtrat, dessen Sitzungen auch im vergangenen Jahr immer wieder für Überraschungen gut waren. Auch deshalb wirbt Böttcher schon jetzt für ein faires und respektvolles Miteinander. „Bei uns hat das Metallhandwerk Tradition – es wäre doch bedauerlich, wenn wir es verlernt hätten, unseres eigenen Glückes Schmied zu sein“, schließt Böttcher sein Grußwort.