Der VW-Konzern war demzufolge für die größte Einzelmenge (582 Millionen Tonnen CO2) verantwortlich, vor Renault-Nissan (577 Mio t) und Toyota (562 Mio t). Daimler (161 Mio t) und BMW (136 Mio) kamen auf die Plätze elf und zwölf – zusammen mit den VW-Marken überstieg ihr Wert die laufenden Emissionen Deutschlands (866 Mio t). Direkt vergleichbar mit dem jährlichen Ausstoß sind diese Werte indes nur bedingt: Der "Fußabdruck" schließt die gesamte CO2-Bilanz von der Produktion über die Nutzung bis zum Recycling eines Autos ein.
Greenpeace appellierte an die Unternehmen, sich entschlossener von Benziner-, Diesel- und Hybridantrieben zu verabschieden. Deren Verkauf müsse spätestens 2028 aufhören. "Versuche, die Effizienz des Verbrennungsmotors zu verbessern und Hybride zu fördern, sind nichts als Notlösungen", kritisierte Verkehrsexperte Benjamin Stephan.
VW betonte, man habe inzwischen klare Zielvorgaben: "Bis 2025 soll der CO2-Fußabdruck der Fahrzeug-Flotte um 30 Prozent gegenüber 2015 reduziert werden. Und das über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Dieses Ziel ist aus dem Pariser Klimaschutzabkommen abgeleitet." Ein Sprecher erklärte, der Konzern strebe bis zum Jahr 2050 die "vollständige Dekarbonisierung" an. Bis 2025 solle außerdem der CO2-Ausstoß aller Werke gegenüber 2010 um die Hälfte sinken. Daimlers Werke sollen bis 2022 CO2-neutral sein, der Gesamtkonzern bis 2039.
Kritiker sehen die Autobauer bei klima- und umweltfreundlicherer Mobilität aber weiter unter Zugzwang. Sie verlangen Tempolimits, kleinere und mehr rein elektrisch betriebene Autos sowie eine grundlegend andere Verkehrspolitik. Die SUV-Produktion müsse enden.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) versucht, mit den Kritikern ins Gespräch zu kommen. Die IAA habe sich von einer Auto- zur Mobilitätsmesse gewandelt, sagte Verbandschef Bernhard Mattes. Das langfristige Ziel bleibe die CO2-neutrale Mobilität im Jahr 2050.
Auch VW-Konzernchef Herbert Diess betonte: "Wir glauben, dass das Auto in der neuen Welt noch eine große Zukunft hat." Der ID.3 sei "mehr als ein neues Modell". "Das ist das Auto, das von uns jetzt erwartet wird." Es sei ein "entscheidender Moment".