Vor den Bürgermeisterwahlen in Sonneberg AfD stützt Voigt: „Der Spatz in der Hand“

Ob die Sonneberger den „Arbeitsvertrag“ von Heiko Voigt verlängern? Oder lieber einen seiner mutmaßlich zwei Herausforderer mit dem Chefposten im Rathaus bedenken, klärt sich bei der Bürgermeisterwahl am 12. Juni. Foto: /Zitzmann

Die Alternative-Fraktion im Sonneberger Stadtrat sieht das Amt des Bürgermeisters am besten aufgehoben bei einem Parteilosen.

 
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Zu den Sonneberger Bürgermeisterwahlen am 12. Juni wird die AfD keinen eigenen Kandidaten aufs Schild heben. Hierüber hatte Stadtsprecher Holger Winterstein (Freies Wort vom 10. März) die interessierte Öffentlichkeit bereits vergangene Woche informiert. In einem dieser Tage in die sozialen Netzwerke eingestellten Video schärft Roland Schliewe nun zu den Beweggründen nach. Wie Schliewe äußert, sehe seine Partei den Chefposten am besten bei einem Parteilosen – „sofern angetreten wird“ – aufgehoben, „der den Spatz in der Hand darstellt und nicht die Taube auf dem Dach“. Zudem habe man als neue Kraft im Kommunalparlament bereits einiges erreicht und neue Fraktionen „erwirkt“. In dieser Konstellation lasse sich arbeiten, auch ohne als AfD anzustreben das Bürgermeisteramt zu besetzen. Den Namen von Heiko Voigt nennt Schliewe in der Aufzeichnung, gefertigt im Kreis fünf weiterer AfD-Stadträte vor der Kulisse des Rathauses, nicht. Die Empfehlung für den 61-Jährigen gerät somit nur unterschwellig.

Voigts Wiederwahl wird bisher von der SPD befürwortet und von jenen Stadträten, die sich in der Fraktion Pro Son/FDP neu zusammengefunden haben. Wie mehrfach berichtet, war im Februar die vormalige CDU/FDP-Fraktion im Stadtrat an der Entscheidung des Stadtverbandes der Christdemokraten zerbrochen, Uta Bätz als Herausforderin von Voigt zu nominieren. Zur Wahl im August 2016 hatte der CDU-Stadtverband noch den vormaligen Stellvertreter von Sibylle Abel unterstützt. Die AfD hatte damals Holger Winterstein benannt, die SPD Anja Gerber.

Bei den Kandidaten Voigt und Bätz wird es beim nun anstehenden Urnengang mutmaßlich nicht bleiben. So äußerten Vertreter des Stadtverbandes, auch die Linke wolle heuer wieder einen eigenen Bewerber ins Rennen schicken. Die Entscheidung hierüber fällt am 26. März, hieß es. In einem Aufwasch mit den Entscheidungen zum künftigen Linke-Vorsitzenden in Sonneberg solle demnach Beschluss gefasst werden über einen dann zweiten Herausforderer für den Amtsinhaber.

Zur Wahl 2016 hatte Thomas Heine sich vonseiten der Linken um die Nachfolge von Sibylle Abel beworben. Durchgesetzt hatte sich im Feld der seinerzeit insgesamt sieben Kandidaten allerdings schon in der ersten Runde Heiko Voigt, dies mit einer haushohen Zustimmung von 67,9 Prozent.

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