Volksfest in Schalkau Die Wikinger auf der Schaumburg

Doris Hein

Auf der Schaumburg hoch über Schalkau fühlte man sich am Wochenende ins Mittelalter zurück versetzt. Ritterlager, Mittelaltermarkt, und Musik lockten Besucher – und Angreifer. Wie der Kampf um die Burg ausging.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Schalkauer Schaumburgfest lockt seit vielen Jahren Mittelalterfans aller Generationen auf die Burgruine zwischen Schalkau und Ehnes. Bekannt wurde es als Veranstaltung des Schalkauer Schaumburgvereins, der stets mit viel Herzblut und Aufwand die Wochenendgaudi für Mittelalterfans vorbereitet hatte. Heuer trat als Veranstalter erstmals Marco Boche gemeinsam mit Isabella Urbach aus Fulda in Aktion, der mit seiner Eventagentur „Boche Events“ Mittelaltermärkte und viele andere Veranstaltungen organisiert.

Ein teils geändertes Konzept betreffs Gastronomie, Händler und Showprogramm kam so diesmal zum Tragen. Für die Fans des beliebten Festes blieb dennoch viel beim Alten. Wer den Anstieg zur Burg angesichts der sommerlichen Temperaturen nicht zu Fuß in Angriff nehmen wollte, den chauffierten Toni Albrecht und Mike Stammberger mit ihrem Traktor-Shuttleservice bis zum Eingang. Dort erwartete die Besucher der Schaumburgverein mit den Eintrittsbändchen zu moderaten Preisen.

Viele der Showacts waren auf die jüngsten Besucher des Festes zugeschnitten. Aus Freystadt in der Oberpfalz war Gerhard Kabus mit seinem Luginsland Märchenzelt angereist. Wenn er begann, etwa die Geschichte vom Ritter Griesbart vorzulesen, der in seiner blitzblank geputzten Ritterrüstung auf einen ritterlichen Kampf gegen den sechsköpfigen Drachen aus war, dann lauschten alle gespannt. Auch Zaubertricks und ein Ritter-Kinderturnier hatte Familie Kabus im Angebot.

Wer nicht so lange auf seinen Nachwuchs warten wollte, der hatte nebenan in den Tavernen die Möglichkeit, sich durch die leckeren Getränkeangebote zu testen. An der Freibeuter-Bar – extra angereist aus Schleswig-Holstein – gab es von „Insel-Winsel“ und „Seemanns Freiheit“ bis hin zu „Fette Beute“ oder „Letzte Lunte“ eine Vielzahl geheimnisvoller Cocktails. Die Met-Taverne gleich daneben wartete, wie der Name schon vermuten ließ, mit kalten und heißen Met-Specials auf. Auch sonst gab es allerlei „Sauferey“ gegen die sommerlichen Temperaturen.

Wahrsagen und Liebeszauber, Schmuck und Edelsteine, Gefilztes und Räucherwerk gab es zu entdecken. Für die jüngsten Besucher gab es Kinderschminken, Bogenschießen und diverse Basteley-Angebote von Armbändern und Traumfängern bis hin zu Schneckenbäumchen. Der Posaunenchor Schalkau begleitete den Gottesdienst auf der Burg, der traditionell am Sonntagmorgen hier abgehalten wurde.

Höhepunkte gab es, wie gewohnt, gleich mehrere. So etwa eine fulminante Feuershow mit „Widumavi Feuertanz“ am Samstagabend. In den Nachmittagsstunden brachten sich die Kinder vom Schalkauer Kindergarten und der Gemeinschaftsschule mit ihren Auftritten ins Programm mit ein.

Zudem gab es diverse Kampfshows. Und natürlich die Gruppen im Zeltlager unterhalb der Burg - beispielsweise die Bibaren, die Eiswölfe oder die Newenhuser aus Neuhaus-Schierschnitz, Großbreitenbach, Biberschlag, Fehrenbach und Weidhausen. „Wir sind stolz, Wikinger zu sein und versuchen, so authentisch zu sein, wie möglich, und die Geschichte lebendig zu halten“, erklären sie. Zum Sturm auf die Burg haben sie am Sonntag jedenfalls noch einmal allen Kräfte mobilisiert, um für Schalkau einzustehen und die Burg zu verteidigen. Ein ehrenwertes Unterfangen, auch wenn sie sich letztendlich geschlagen geben mussten.

Der Verein ist beim Fest natürlich weiter im Boot, hat sich gemeinsam mit der Stadt um allerlei Organisatorisches im Hintergrund gekümmert. Und sich gefreut, dass wieder reichlich Publikum aus nah und fern die Schaumburg an ihrem Festwochenende besucht hat.

Bilder